Spinnen im Mund, Kakerlaken in der Nase - ja, alles möglich. Ist aber sehr selten und meistens überhaupt kein Grund zur Sorge.
Solche Nachrichten wie die aus Indien, dass einer Frau eine lebende Kakerlake aus dem Kopf geholt werden musste, sorgen für Aufregung. Und das mit der Kakerlake, die die Nase hochkriecht, ist ja auch möglich.
"Die Spinne wird spätestens von der Magensäure platt gemacht."
Nur: So etwas ist extrem selten. "Das sind eher Schreckensmärchen, das passiert so gut wie nie", sagt Notfallarzt Dr. Johannes Wimmer. Er sagt, er hätte in seiner Arzt-Karriere schon vieles aus menschlichen Körpern herausgeholt, das waren aber immer Gegenstände, noch niemals Insekten oder andere Krabbelwesen.
Überhaupt taugt das Thema "Insekten und Körperöffnungen" nicht zum Aufreger. Dass wir im Leben dutzende Spinnen verschlucken, ist wohl eher eine Urban Legend - und selbst wenn: "Dann wird die Spinne spätestens im Magen von der Magensäure platt gemacht", sagt Johannes Wimmer. Insekten hätten von sich aus auch keinen Antrieb, menschliche Körperöffnungen zu suchen. Die meisten sind von Menschen eher abgeschreckt und fliehen, auch gebe es keinen evolutionären Vorteil für sie, das Innere eines Menschen aufzusuchen.
Schnell wieder draußen
Dass ein Insekt ins Ohr, in die Nase oder den Mund krabbelt, ist nicht ausgeschlossen. Ernste Probleme verursachen sie in der Regel aber nicht. "Meistens sind die von einem Arzt schnell wieder herauszuholen", sagt Johannes Wimmer. Und wenn es Probleme gibt, dann seien das eher die Bakterien, die die Insekten mitbringen, und weniger die Insekten selbst.