Gegenden und Städte, die nachts dunkel genug sind und einen guten Blick auf den Sternenhimmel bieten, können von der International Dark Sky Association mit einem Prädikat als Sternenpark oder Sternenstadt ausgezeichnet werden. Auch die Stadt Fulda hat den Zuschlag bekommen.
Überall, wo Menschen leben, gibt es viel Licht. Auch nachts. Dadurch können wir die Sterne am Himmel oft gar nicht mehr sehen. In solch einem Fall sprechen wir auch von Lichtverschmutzung. Die International Dark Sky Association engagiert sich seit 30 Jahren gegen die Lichtverschmutzung. Städte und Gegenden, die sich als Lichtschutzgebiete eignen, weil sie die notwendigen Kriterien erfüllen, können sich bei der US-Vereinigung, um die Auszeichnung als Sternenort oder Sternenpark bewerben. Die Stadt Fulda hat dieses Prädikat erhalten.
"Also wir versuchen nicht, Fulda komplett abzuschalten, sondern wir wollen das Licht besser und zielgerichtet dort hinlenken, wo es hingehört und eben nicht als Streulicht in die Atmosphäre. Darum geht es primär."
Maßnahme gegen Lichtverschmutzung
Die einfachste Art, für mehr Dunkelheit in der Stadt mit 200.000 Einwohnern zu sorgen, ist die Umrüstung der Straßenlaternen, sagt der Stadtbaurat Daniel Schreiner. Sie werden mit LED-Lampen ausgestattet, die nach unten gerichtet sind. Die Lichtfarbe darf nicht mehr als 3000 Kelvin betragen. Bläuliches Licht lockt Insekten an, deswegen möchte die Stadt vermehrt Lampen mit gelblichem Licht einsetzen.
Gezielte Inszenierung des Stadtraums
Wenn Sehenswürdigkeiten wie der Fuldaer Dom, die Orangerie oder das Schloss beleuchtet werden, entsteht auch viel Streulicht, das die Nacht erhellt. Die Gobo-Technologie (Graphical optical blackout) kann dabei helfen, die Gebäude in Szene zu setzen und dabei das Streulicht auf ein Minimum zu reduzieren: Das Licht wird ganz gezielt eingesetzt, um die Silhouette anzustrahlen und dadurch hevorzuheben.
Daniel Schreiner, Stadtbaurat von Fulda, findet die Frage spannend, ob wir eine Lichtschutz-Grenze in Deutschland brauchen. Fulda habe dieses Problem mit einer Licht-Richtlinie gelöst, sagt Daniel Schreiner. Um diese Forderung deutschlandweit durchsetzen zu können, müsste man sie als Norm, Gesetz oder Satzung etablieren. Das müsste man dann aber auch politisch wollen, durchsetzen und durchhalten, sagt der Stadtbaurat.