Eine besondere Brille übersetzt Bilder in Klänge. Diese Töne lernen Blinde wie Bilder zu verarbeiten - dadurch sind sie nicht mehr blind, sondern nur noch stark sehbehindert.

Richard trägt Bart - und dafür gibt es einen speziellen Ton. Israelische Forscher haben eine Brille und eine Software entwickelt, die Bilder aus der Außenwelt in Klänge umwandeln. Das können Blinde nutzen; theoretisch können aber auch Sehende die Technik lernen.

Gehirn bildet die Welt im Kopf ab

Die Forscher von der Hebräischen Universität konnten zeigen, dass nach ein paar Wochen Training die Töne in den Teilen des Gehirns verarbeitet werden, die sonst für das Sehen zuständig sind. Die Sehrinde des Gehirns konstruiert aus den Informationen von außen ein Bild der Außenwelt im Kopf - im Grunde genau das gleiche, was sonst beim Sehen abläuft.

Das Bild der Außenwelt bleibt grob, aber Blinde, die das System nutzen, sind laut Sehtest nicht mehr blind, sondern stark sehbehindert.

Shownotes
Gehör
Mit den Ohren sehen
vom 31. März 2014
Moderation: 
Manuel Unger
Gesprächspartner: 
Michael Lange, Wissenschaftsjournalist