Seit Donnerstag (28.12.) werden Raketen und Co. verkauft. Das Abschießen ist offiziell am 31. Dezember erlaubt. Doch einige Städte haben Böller-Verbotszonen eingerichtet. Rund um Kirchen oder Krankenhäuser darf generell nicht geknallt werden.

Der Silvesterfeuerwerkverkauf startet dieses Jahr einen Tag früher als sonst. Das liegt daran, dass der Jahreswechsel dieses Mal auf einen Sonntag fällt. Böllern im Privaten – für manche Leute ist das jedes Jahr ein Highlight. Im Vorjahr wurde ein Rekordumsatz von 180 Millionen Euro gemacht. Dementsprechend rechnet der Verband der Pyrotechnischen Industrie damit, dass auch 2023 wieder viele Raketen und Böller gekauft werden.

"Voriges Jahr gab es für die Branche mit 180 Millionen Euro einen Rekordumsatz. Und das, obwohl in einer aktuellen Umfrage nur 18 Prozent der Befragten sagten, dass sie selber Feuerwerk und Co. kaufen wollen."
Meike Glass, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin

Nicht überall ist das Feuerwerk aber erlaubt. Auf öffentlichen Plätzen, wo viele Leute zusammenkommen, sind Verbotszonen wahrscheinlicher als in Wohngebieten.

Zum Beispiel hat die Stadt Köln eine große Feuerwerksverbotszone am Rhein und in der Innenstadt verhängt. Wie immer dürfen Bürger*innen nicht um den Dom herum Raketen und Böller zünden. Das Ordnungsamt der Stadt führt bereits seit Jahren an Silvester Taschenkontrollen zur Durchsetzung des Böllerverbots durch.

Städte mit und ohne Verbotszonen

Auch in Augsburg darf man rund um den Dom keine Pyrotechnik dabeihaben. In der Nähe zu Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie Reet- oder Fachwerkhäusern gibt es grundsätzlich ein Böllerverbot.

Viele Städte kommen aber auch ohne Verbotszonen aus: Leipzig oder Chemnitz beispielsweise.

"Das grundsätzliche Pyrotechnik-Verbot rund um Fachwerkhäuser führt dazu, dass Städte wie Erfurt nicht noch extra Verbote aussprechen. Die Altstadt dort besteht fast ausschließlich aus Fachwerkhäusern."
Meike Glass, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin

Umwelt- und Tierschutzorganisationen wie die Deutsche Umwelthilfe fordern ein generelles Böllerverbot, wegen der Belastung von Klima, Umwelt und Gesundheit. Bei Haus- und Wildtieren kann das Geböller Stress auslösen. Und Ärztinnen wie Ärzte warnen vor der großen Verletzungsgefahr durch Pyrotechnik.

Diskussion um generelles Böllerverbot

Die Gewerkschaft der Polizei befürchtet Randale und Ausschreitungen an Silvester durch Leute, die Böller und Raketen anzünden. In Berlin und in anderen deutschen Städten attackierten Randalierer*innen in den vergangenen Jahren Polizei und Rettungskräfte mit Feuerwerkskörpern.

Laut dem Umweltbundesamt ist ein generelles Pyrotechnik-Verbot zumindest wegen der Feinstaub-Belastung aber nicht angemessen: Denn Feuerwerk sei bloß für etwas mehr als ein Prozent der jährlich in Deutschland freigesetzten Feinstaubmenge verantwortlich, heißt es.

Shownotes
Raketen und Böller
Was an Silvester erlaubt ist und was nicht
vom 28. Dezember 2023
Moderation: 
Till Haase
Gesprächspartnerin: 
Meike Glass, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin