Schauspieler Elliot Page macht auf Instagram öffentlich, dass er trans ist. In wenigen Stunden bekommt das Posting fast drei Millionen Likes. Die Medien wiederum berichten teils diskriminierend.Das ärgert zum Beispiel Linus Giese, Autor und Buchhändler.
"Hi friends, I want to share with you that I am trans, my pronouns are he/they and my name is Elliot." So beginnt Elliot Page einen Tweet, der in wenigen Stunden fast zwei Millionen Likes erhält. Auf Instagram wird der Post sogar millionenfach gelikt.
Elliot Page stammt aus Kanada und ist bekannt aus Filmen wie "Juno" oder "The Umbrella Academy" und war auch schon für den Oscar nominiert.
Transgender erleben Diskriminierung
Die Berichterstattung über das Coming-out hat im Netz und bei Linus Giese für Ärger gesorgt. "Da wurde nicht nur der alte Name verwendet, sondern stellenweise auch das falsche Pronomen oder auch die falschen Geschlechtszuweisungen", sagt der Blogger und Buchhändler. Zum Beispiel sei von Schauspielerin die Rede gewesen.
"Ich kann verstehen, dass es für viele Medien weiterhin schwierig ist, über Trans angemessen zu berichten. Aber ich hatte das Gefühl, da lief alles schief."
In vielen Berichten sei das Wort transsexuell benutzt worden, sagt Linus Giese. "Das ist auch eher veraltet." Mittlerweile sei der Begriff trans üblicher. In einer Zeitung stand auch, dass sich Elliot Page "bekennt" trans zu sein. Linus Giese fand das sehr störend, denn im Zusammenhang mit der eigenen Identität bekenne man sich nicht.
"Man bekennt sich einer Tat oder einer Religion, aber man bekennt sich nicht zu seiner Identität."
Aber wie können Medien mit dem vorher bekannten Name der Person umgehen? Dieser "alte Name" wird auch als Deadname bezeichnet. Dass der vorherige Name – in diesem Fall ist Elliot Page bis zu jenem Moment als Ellen Page bekannt gewesen – anfangs noch genannt wird, sei in Ordnung. Zum Beispiel im Kontext des Coming-outs. Aber dann sollte ausschließlich der "neue" Name genannt werden.
"Es sollte nicht immer wieder der alte Name genannt werden."
Häufig werden in den Medien aber auch noch lange Zeit später weiterhin der Deadname genutzt. Zum Beispiel bei Chelsea Manning, so Linus Giese. Dabei sei es ganz einfach, den Kontext herzustellen: Bei Chelsea Manning würde es reichen zu erwähnen, dass sie bekannt wurde, weil sie Dokumente Wikileaks weitergegeben hat. "Reicht das nicht, um zu wissen, um diese Person geht es?"
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