Karma Police - das bedeutet nicht weniger als die totale Überwachung. Und zwar von jedem im Internet sichtbaren Nutzer. Das Überwachungstool des britischen GCHQ kann jeden Klick nachvollziehen und speichert so eine gigantische Datenmenge.
Eigentlich ein erschreckendes Szenario - und trotzdem schaffte es diese Enthüllung am Wochenende nicht auf Platz eins der Nachrichtenseiten: Das Tool Karma Police überwacht so ziemlich jeden Klick, den wir in Verbindung mit dem Internet machen. Es speichert welche Websiten du besuchst, welchen Song du wie oft hörst, mit wem du chattest - und natürlich worüber. Mit diesen Daten können die Spezialisten des GCHQ komplette Persönlichkeitsprofile erstellen - und zwar von jedem x-beliebigen Nutzer im Netz.
Science-Fiction trifft Realität
Karma Police greift auf folgende Quellen zurück:
- Tempora: zapft Glasfaserverbindungen an und sammelt Daten
- BlackHole: Datenbank auf der die Daten von Tempora gesammelt werden
- Mutant Broth: erstellt genaue Profile aus den Daten
Überwacht werden aber nicht nur Terrorverdächtige. Auch Mitarbeiter von Telekommunikationsunternehmen werden ausspioniert, um sich über ihre Rechner in die Unternehmen und deren Telefonnetze zu hacken.
"Die komplette Arbeit des GCHQ erfolge in Einklang mit strengen rechtlichen Vorgaben, die sicherstellen, dass die Aktivitäten authorisiert sind, nötig sind und dass sie angemessen sind."
Mehr Hintergrund zu Karma Police
- Profiled - From Radio to Porn, British Spies Track Web Users' Online Identities | The Intercept erklärt, wie die Informations- und Verarbeitungswege von Karma Police aussehen
- British 'Karma Police' program carries out mass surveillance of the web | The Verge über das Überwachungstool Karma Police
- GCHQ - Die weltgrößte Überwachungsmaschine | Ob sexuelle Vorlieben, Suchbegriffe oder Kontakte: Der britische Geheimdienst kann fast alle Internetnutzer durchleuchten - Zeit online