Bei den Vornamen ihrer Kinder sind Eltern wenig kreativ. Marie und Paul kommen auf Platz eins. In der Top-Ten-Liste der Vornamen in Deutschland gab es kaum Veränderungen.
Die Gesellschaft für deutsche Sprache ermittelt jedes Jahr, was die beliebtesten Vornamen in Deutschland sind. Also welche Vornamen Neugeborene besonders oft bekommen. Zusammenfassend können wir vorweg schon sagen: Viel Neues gibt es da nicht – im Vergleich zum vergangenen Jahr. Deutsche Eltern setzen gerne auf die Klassiker.
Namen insgesamt versus Erstnamen
Schauen wir uns die Statistik mal genau an. Genaugenommen gibt es da nämlich zwei: Einmal die Liste der häufigsten Namen insgesamt – da sind dann auch Namen drin, die als Zweit- oder Drittnamen vergeben wurden. In diesem Ranking stehen Paul und Marie ganz oben. Und dann gibt es die Statistik der Erstnamen, also, wie ein Kind dann auch gerufen wird. Hier belegten Emma, Hanna/Hannah und Mia Platz eins bis drei – bei den Jungen waren es Ben, Paul und Leon.
Häufigste Vornamen bei Jungen (2018):
- Paul
- Alexander
- Maximilian
- Elias
- Ben
- Louis/Luis
- Leon
- Noah
- Henry/Henri
- Felix
Häufigste Vornamen bei Mädchen (2018):
- Marie
- Sophie/Sofie
- Maria
- Sophia/Sofia
- Emilia
- Emma
- Hannah/Hanna
- Mia
- Anna
- Johanna
Vorname Henri ist ein Newcomer
In diesen Top-Ten-Listen hat es im Vergleich zum Vorjahr kaum Veränderung gegeben. Bei den weiblichen Vornamen sind die Plätze eins bis sieben sogar exakt gleich geblieben. Bei den Jungs ist ein Name neu in den Top-Ten, der auch zugleich der erste anglophone Name seit über zehn Jahren in den Top-Platzierungen ist: Henri. Oder auch Henry geschrieben. Die deutsche Entsprechung wäre übrigens Heinrich, sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Klaus Jansen.
"Warum gerade der englische Name Henri in die Top-Ten gekommen ist, ist den Namensforschern zufolge aber unmöglich zu sagen."
Was auffällt: Die Namen in den Listen klingen mit Ausnahme von Henri sehr deutsch. Bei den nicht-klassisch deutschen Namen liegt in der Statistik Mohammed weit vorne – auf Platz 24. Wobei das abhängig vom Bundesland sehr unterschiedlich ist. In Berlin, Hamburg und Nordrhein-Westfalen schafft es Mohammed auf Platz 24. In den Top 100 ist auch noch Ali auf Platz 54, und bei den Mädchen sind Leyla und Elif auf weiteren Plätzen.
Trends kommen aus dem Osten und dem Norden
Generell kann man sagen, dass es regional große Unterschiede gibt. Im Süden Deutschlands werden eher traditionelle, biblische Namen vergeben wie Maria oder Maximilian und Jonas – aus dem Norden und dem Osten kommen eher die Trends. Da entscheiden sich viele Eltern für Namen der Großelterngeneration, wie zum Beispiel Mathilda, Greta, Frieda, Karl, Anton oder Theo. Klaus Jansen sagt: Oft breiten sich die Namens-Moden von Norden nach Süden und von Osten nach Westen aus.
Prozentual werden nur wenige Namen aus dieser Liste vergeben
Wer heute einen Namen bekommt, der in den Top Ten ist, muss glücklicherweise nicht davon ausgehen, später mit fünf anderen Mitschülern in einer Klasse zu sitzen, die genauso heißen. Laut der Gesellschaft für deutsche Sprache wurden im vergangenen Jahr 2,61 Prozent der neugeborenen Mädchen Marie genannt. 1,32 Prozent der Jungen bekamen den Namen Paul. Das ist relativ überschaubar.
Und hier noch etwas fürs Statistikherz: Im Schnitt machen die Top-Ten-Namen rund 13 Prozent aller Vornamen aus. Die Top 100 deckt aber schon rund die Hälfte aller Namen ab. Andererseits: Die Deutsche Gesellschaft für Sprache hat von den Standesämtern etwa eine Million Namen bekommen, die letztes Jahr vergeben worden sind. Und es waren über 66.000 verschiedene Namen dabei. Daraus lässt sich ableiten: Die große große Mehrheit in Deutschland hat keinen Top-Ten-Namen bekommen.