Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat einen Imagewandel hingelegt. Wie gut ihm der gelungen ist, werden die Kommunalwahlen am 15. März zeigen. "Das ist nicht nur ein kleiner, sondern ein großer Test für Markus Söder", sagt Katharina Hamberger aus dem Dlf-Hauptstadtstudio.
Dem CSU-Politiker Markus Söder ist der Imagewechsel vom "Lautsprecher der Partei" zum "bayerischen Landesvater" gelungen, sagt Katharina Hamberger aus dem Dlf-Hauptstadtstudio. Dass er sich jetzt in vielen Dingen gemäßigter äußert, hat aber nicht nur etwas mit seiner Landesvaterrolle zu tun.
"Markus Söder hat in den letzten Jahren gelernt, dass dieses extreme Nach-Rechts-Blinken, dieser Versuch die AfD vor allem in der Migrationspolitik zu übertönen, nichts gebracht hat."
Der bayerische Ministerpräsident hat in den letzten Jahren gelernt, dass die Äußerungen hinsichtlich der Migrationspolitik, die Argumente der AfD bedient haben, der CSU nichts gebracht, sondern eher die AfD gestärkt haben, erklärt Katharina Hamberger.
Kurswechsel in der CSU
Deshalb hat Markus Söder begonnen, andere Töne anzuschlagen, die auch in der gesamten Partei so angenommen wurden.
"Die Kommunalwahl ist ein großer Test für Markus Söder, denn es ist die erste Wahl, bei der er es nicht auf Horst Seehofer abschieben kann. Das ist die Wahl, in der er beweisen muss, dass sein Kurs, der richtig ist."
Das hat die CSU insgesamt gestärkt und sie wird derzeit in Berlin als der "Stabilitätsanker" wahrgenommen. Das sei vor anderthalb Jahren noch nicht der Fall gewesen, sagt Katharina Hamberger. In der Koalition gilt Markus Söder als der Treiber, wenn es um das setzen der Themen geht.
"Dafür, dass die CSU der kleinste Partner in der Koalition ist, ist es erstaunlich, wie sie es schafft, immer wieder nach vorne zu drängen."
Der Vorteil der CSU: Die Partei hat ihre Personalfragen geklärt, alle stehen hinter dem Parteivorsitzenden.
Söder als Kanzlerkandidat?
Ob Markus Söder mit so viel Rückenwind auch eine Kanzlerkandidatur anstrebt? Katharina Hamberger sagt, dass sich Markus Söder bei diesem Thema sehr bedeckt hält. Auch weil es seinem Favoriten wohl eher schaden würde. Außerdem würde es nur zusätzlich Unruhe stiften, wenn sich die CSU jetzt in die Debatte um die Kanzlerkandidatur einmischen würde. Denn sie muss fürchten, in die Personalquerelen der CDU hineingezogen zu werden.
"Liest man die Interviews mit Markus Söder, kann man ein bisschen herauslesen, dass Friedrich Merz nicht sein Favorit ist."
Markus Söder argumentiert gegen die "Rezepte der 90er" und ist überzeugt, dass die Wähler nicht durch Übertönen der Afd zurückgeholt werden können. Die CSU hat den Kurs eingeschlagen, sich klar von der AfD abzugrenzen und zu sagen: Wer die AfD wählt, wählt Rechtsextreme.
Momentan wartet die CSU die kommenden Parteitage der CDU ab. Wenn dort ein Kandidat nicht mit überwiegender Mehrheit gewählt wird, könnte es sein, dass die CSU doch einen eigenen Kandidaten ins Rennen schickt, vermutet Katharina Hamberger. "Dann könnte es doch sein, dass Markus Söder noch mal ins Spiel kommt."