Weil Anti-Faltencremes ihr Versprechen auch nach Jahrzehnten nicht einhalten, forschen Wissenschaftler an einer zweiten Haut, die wir auf unser Gesicht schmieren können. Für mehr Glanz und Feuchtigkeit und Elastizität.

Vielleicht greifen wir in nicht allzu ferner Zukunft jeden Morgen zu einer Creme, die eine zweite, glatte und frisch wirkende Haut auf unser etwas faltiges Antlitz zaubert.

Wissenschaftler haben die neuartige Creme in Tests bisher an einem Dutzend Menschen an verschiedenen Körperstellen ausprobiert. An der Stelle unter dem Auge, wo sich mit fortschreitendem Alter Tränensäcke bilden, auf der Innenseite der Unterarme und an den Beinen von Leuten, die an dieser Stelle sehr trockene Haut haben.

Zweite Haut soll uns jünger wirken lassen

Die Creme zieht aber nicht in die Haut ein, sondern bildet nach einer gewissen Zeit eine Art Maske, die an einen Sprühwundverband erinnert. Diese zweite Haut soll dann vor schädlichen Umwelteinflüssen schützen, elastisch wirken und voller Feuchtigkeit sein, wie das bei junger Haut der Fall ist.

Die Creme basiert auf einer silikonhaltigen Emulsion und soll im ausgehärteten Zustand der echten Haut zum Verwechseln ähnlich sehen, selbst wenn wir schwitzen oder Grimassen schneiden.

Mehr Elastizität dank Haut aus der Tube

Bisherige Versuche verliefen den Forschern zufolge ziemlich vielversprechend. Ältere Haut zieht sich aufgrund mangelnder Elastizität nicht mehr so schnell zusammen, wenn man in sie reinkneift. Die aufgetragene zweite Haut glättete sich bei dem Kneiftest allerdings wesentlich schneller.

Nahmen die Forscher die zweite Haut wieder ab, verhielt sich die alte Haut der Probanden wieder fast genauso träge wie vorher. Ob wir auch auf langfristige Effekte hoffen können, müssen also nachfolgende Experimente erst noch zeigen.

Shownotes
Kosmetik
Abspachteln statt eincremen
vom 10. Mai 2016
Moderator: 
Dominik Schottner
Gesprächspartnerin: 
Kerstin Ruskowski, DRadio Wissen