Bei einer Erkältung im Bett bleiben hilft am besten? Kommt drauf an. Schlafen ist gut, ja. Zur Genesung förderlich ist aber auch ein Spaziergang.
Eine allgemeine Empfehlung bei Erkältungen lautet: Hinlegen, ausruhen, schlafen. Beim Britischen Guardian wird genau das diskutiert. Die Frage eines Users lautet: "Wieso empfehlen eigentlich alle, sich hinzulegen - belegen das Studien?"
Tatsächlich ist die Studienlage ziemlich eindeutig, was ausreichend Schlaf angeht. Das scheint ein Muss zu sein, um den kranken Körper Erholungszeit einzuräumen. "Es gibt eine Reihe von Untersuchungen, die zeigen, dass unser Immunsystem wehrhafter ist, wenn Menschen ausreichend viel schlafen", sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Verena von Keitz.
Weniger Ansteckung
Untersucht wurde dabei auch, ob die Schlafdauer sich darauf auswirkt, ob wir uns überhaupt anstecken, beispielsweise in einer Studie der Uni San Francisco. Zuerst wurde das Schlafverhalten der 164 Probanden untersucht, dann wurden alle mit einem Schnupfenvirus konfrontiert und weiter beobachtet. Und es stellte sich raus, das diejenigen die weniger als fünf Stunden pro Nacht geschlafen hatten, viermal so oft erkältet waren wie diejenigen, die mehr als sieben Stunden geschlafen hatten. Die Forscher hatten außerdem weitere Faktoren wie Stress und Gewohnheiten wie Rauchen untersucht.
Bessere Genesung
Eine weitere Studie unterstützt die Bedeutung des Schlafs zur Genesung. Hier haben Immunologen Frauen und Männern Blut abgenommen. Einmal tagsüber und einmal nachts. Darunter auch in einer Nacht, in der sie weniger schlafen durften. Dabei zeigte sich, dass die T-Zellen bei Schlafmangel deutlich weniger aktiv waren. Die T-Zellen sind eine bestimte Art weißer Blutkörperchen, die bei der Körperabwehr eine wichtige Rolle spielen.
Schlafen ja, strenge Bettruhe nein
Viel zu schlafen bedeutet aber nicht strenge Bettruhe. Das ist eher ein alter medizinischer Universalrat. Zwar gilt es sich nicht zu überanstrengen, aber um den Kreislauf anzuregen, ist es hilfreich hin- und wieder aufzustehen, sagt Verena. Außerdem beugt dies Thrombosen vor, wir können tiefer einatmen, die Lunge kriegt mehr frische Luft. "Sich einen Tee kochen oder auch mal an der frischen Luft spazieren gehen, sind durchaus angesagt bei einer Erkältung."
"Die Medizin ist inzwischen davon weg, dass kranke Menschen strenge Bettruhe brauchen. Ganz im Gegenteil."
Wichtig ist aber auch, die eigenen Kraftdepots gut einzuschätzen und sich nicht zu viel Stress auszusetzen. Mit einer Erkältung zur Arbeit zu gehen, kann zum Boomerang werden. Muss man es doch, sollten wir Abstand halten und uns gründlich die Händewaschen, mindestens 20 Sekunden und mit Seife. "Denn das schützt am besten vor Ansteckung."
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