Nicht nur Helferinnen und Helfer können sich an Bahnhöfen befinden, an denen Geflüchtete ankommen. Die Bundespolizei Berlin sieht aktuell eine Gefährdung durch Sexualtäter und Menschenhändler.
Zurzeit kommen täglich tausende geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer an Bahnhöfen in Deutschland an. Vor allem allein reisende Frauen und Kinder sieht die Bundespolizei Berlin bei ihrer Ankunft als gefährdet an. Deswegen wurden die Helferinnen und Helfer vor Ort sensibilisiert, um auf Personen zu achten, die sich verdächtig verhalten.
Zudem hat die Bundespolizei Warnhinweise auf Ukrainisch und Russisch angebracht. Darauf werden allein reisende Frauen und Kinder auf die Gefahr hingewiesen und dazu aufgefordert, sich nur von offiziellen Stellen helfen zu lassen.
"Die ziehen sich einfach eine gelbe Weste über und sagen: 'Ich bin Helfer. Du brauchst ein Zimmer? Ich habe ein Zimmer.' Wir hatten gestern jemanden, der uns aufgefallen ist. Dann ruf ich das Bundeskriminalamt an."
Ein Helfer berichtet beispielsweise, dass ein verdächtiger Mann, den die Polizei überprüft hat, einen Platzverweis erhalten habe. Außerdem wurde auch die Wohnung des Mannes überprüft.
Verdächtige Personen bieten Frauen Geld an, damit sie mitkommen
Verdächtig erscheinen beispielsweise diejenigen, die Hilfe gezielt nur allein reisenden Frauen anbieten und ihr Schild mit Hilfsangeboten einpacken, sobald sie geflüchteten Familien oder Männern begegnen, berichtet Michael Spieß, der Sprecher der Bundespolizeidirektion Berlin.
Es gibt auch Informationen darüber, sagt Michael Spieß, dass Verdächtige Geld dafür geboten hätten, damit Frauen ihr vermeintliches Hilfsangebot annehmen.
"Wir haben dort Feststellungszahlen im unteren zweistelligen Bereich getroffen, wo sich Männer auffällig verhalten gegenüber den ankommenden allein reisenden Frauen."
Die Bundespolizei Berlin hat eine Dienststelle am Berliner Hauptbahnhof. Vor Ort ist sie mit den Helferinnen und Helfern in Kontakt, die informiert und für die Gefahr sensibilisiert wurden. Die Helfenden hätten ein gutes Bauchgefühl dafür, welche Personen möglicherweise keine guten Absichten haben, sagt Michael Spieß.
Die Polizei teilt mit: Bisher liegen keine Erkenntnisse über Menschenhandel oder Prostitution vor.