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Kein Einlenken, kein Wimpernzucken - Wladimir Putin hat sie Sache durchgezogen. Für den russischen Präsidenten ist klar: Die Krim gehört jetzt zu Russland, auch wenn das Völkerrecht etwas anderes sagt. Zurücklehnen kann sich Putin aber nicht, denn jetzt geht die Arbeit erst richtig los.

80 Prozent der Wahlberechtigten auf der Krim sollen an der Abstimmung teilgenommen haben. Das Problem: Nach dem Völkerrecht war die Abstimmung illegal. Die Ukraine hat dem Ganzen nicht zugestimmt. Die große Frage: Was passiert jetzt? Ewald Böhlke, Osteuropaexperte der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, hat zunächst nur Jubel in den Medien und im Netz vernommen. Aber er ist sich auch sicher: Nach ein paar Tagen wird wieder Sachlichkeit einkehren. Man dürfe nicht vergessen: Vor ein paar Tagen habe auf der Krim noch niemand darüber nachgedacht, sich Russland anzuschließen.

"Wer glaubt, Putin knickt ein, der irrt sich. Putin wird seine Bevölkerung patriotisch einstimmen darauf, dass der Westen Russland in die Knie zwingen will und auf Sparprogramm gehen."
Ewald Böhlke, Osteuropaexperte der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik

Was Putin, tun muss, damit ihm die Krim wirtschaftlich und politisch nicht um die Ohren fliegt? Er müsse zum einen so schnell wie möglich ein Gesetzgebungsverfahren zwischen der Krim und der Russischen Föderation durchziehen. Außerdem werde er den Rubel als Währung einführen. Ein weiterer wichtiger Punkt: Eigentumsveränderungen beim ukrainischen Staatseigentum - bei Gas, Öl und Elektrizität. Und schließlich müssten ukrainische Ausbildungsstrukturen in der Russischen Föderation anerkannt werden.

Kurz zusammengefasst: ein riesiger Komplex an Aufgaben, der ganz schnell erledigt werden müsse. Ein Scheitern sei für Putin dabei ausgeschlossen, so Ewald Böhlke.

"Putin will jetzt beweisen: Wir haben die Krim in die russische Gesellschaft zurückgeführt."
Ewald Böhlke, Osteuropaexperte der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik
Shownotes
Krim
Putins To-Do-Liste
vom 17. März 2014