5,24 Sekunden – so lange braucht Leander Carmanns um eine 15 Meter hohe Wand hochzuklettern. Damit ist er der amtierende Deutsche Meister im Speedklettern und hofft nun darauf, sich im kommenden Jahr für die olympischen Spiele in Paris qualifizieren zu können.
Neben einem speziellen Krafttraining ist auch ein großes Maß an mentalem Training nötig, um das zu leisten, was Leander Carmanns geschafft hat, als er den deutschen Rekord beim Speedklettern aufgestellt hat. Und er hat es in diesem Jahr sogar geschafft, seine eigene Bestzeit von 5,31 auf 5,24 zu verbessern.
Ging es bei früheren deutschen Meisterschaften darum, die magische Sechs-Sekunden-Marke zu knacken, bereitet sich Leander Carmanns nun darauf vor, die Kletterwand in unter fünf Sekunden zu bewältigen.
"Es macht so unheimlich viel Spaß, da der ganze Körper und vor allem auch der Kopf gefordert ist."
Seit das Sportklettern bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio zur olympischen Disziplin geworden ist, hat die öffentliche Aufmerksamkeit für die Sportart deutlich zugenommen, stellt Leander fest. Viele Menschen hätten gesehen, wie abwechslungsreich die Sportart sei, sagt der Athlet.
Speedklettern: Schnelligkeit, Kraft und Präzision
Der 19-Jährige klettert inzwischen seit gut zwölf Jahren. Seit 3,5 Jahren hat er sich auf das Speedklettern spezialisiert. Seine Fortschritt verdanke er auch einigen Tricks, wie er selbst sagt, die er in den vergangenen Monaten neu dazugelernt habe. Denn Kraft in Armen und Beinen genügt alleine nicht, auch der Kopf muss trainiert werden.
Die Kletterwand ist bei Wettbewerben überall auf der Welt exakt die gleiche. Deswegen spielt für das Aufstellen von Bestzeiten unter anderem die Griff- und Trittpräzision eine große Rolle und die Fähigkeit, dass Leander sich die Bewegungsabläufe der Route genau einprägen kann.
"Beim Speed ist es außerdem diese Geschwindigkeit, dazu der Kampf gegen sich selbst und das Adrenalin, das du spürst, wenn du oben abschlägst."
Als nächstes große Ziel hat der Speedkletterer die Olympiade 2024 in Paris anvisiert. Bei einem Wettkampf in Rom hat er allerdings nur den vierten Platz belegt und konnte sich somit bisher noch nicht für die Olympischen Spiele qualifizieren.