Deutschlandweit gilt: Wasser aus der Leitung hat einfach eine gute Qualität – zumindest wenn die Leitungen OK sind.

Die Verbraucherzentralen in Deutschland sind ja als durchaus kritisch bekannt. Auf Leitungswasser in Deutschland singen sie aber geradezu ein Loblied. Denn es ist "zirka 100 mal" billiger als Mineralwasser aus der Flasche, schreiben sie, und umweltfreundlicher obendrein, weil der Transportweg vermieden wird. Wer auf Kohlensäure nicht verzichten will, kann sie nachträglich mit einem Wassersprudler in die Flasche füllen. Einzige Ausnahme: Altbauten mit Bleileitungen. Da sollte das Leitungswasser besser nicht getrunken werden.

Wer also in einem Altbau wohnt und sicher gehen will, dass das Leitungswasser trinkbar ist, der sollte mal seinen Vermieter fragen, ob noch Bleileitungen im Haus verbaut sind. Es gibt auch die Möglichkeit, selber einen Trinkwassercheck zu beauftragen. Informationen dazu gibt es beim zuständigen Gesundheitsamt. Die kennen zum Beispiel die Trinkwasserlabore in der näheren Umgebung. Teilweise bieten die Wasserversorger auch Tests für den Hausgebrauch an.

Kalk: Vor allem ein Problem für Haushaltsgeräte

Auch wer in einer Gegend mit besonders kalkhaltigem Wasser lebt, muss sich keine Sorgen machen. Denn kalkhaltiges oder "hartes" Wasser können wir soweit das heute bekannt ist problemlos trinken. Manchen Menschen schmeckt allerdings Kaffee oder Tee weniger gut, wenn das enthaltene Wasser zu kalkhaltig ist. Außerdem greift das kalkhaltige Wasser Kaffeemaschinen oder Wasserkocher an. Und auch bei Waschmaschinen kann ein hoher Kalkgehalt im Wasser die Lebensdauer des Geräts verringern.

"Zum Trinken ist kalkhaltiges Wasser OK für uns. Aber für unsere Haut unter Umständen weniger gut, also beim Duschen zum Beispiel."
Anna Kohn, Deutschlandfunk Nova

Zuletzt gab es auch immer wieder Meldungen über einen zu hohen Nitratgehalt im Grundwasser. Der Europäische Gerichtshof hatte Deutschland im letzten Sommer sogar verurteilt, weil an vielen Orten in Deutschland zu viel Nitrat im Grundwasser war. Aber auch, wenn unsere Wasserleitungen mit Grundwasser gespeist werden: Der Nitratgehalt wird streng kontrolliert. In den Wasseraufbereitungsanlagen wird zum Beispiel Wasser mit einem zu hohen Nitratgehalt mit unbelastetem Wasser gemischt. Das Umweltbundesamt schreibt, dass in "nahezu allen Proben der Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter nicht überschritten" wird.

Shownotes
Leitungswasser
Bestes Trinkwasser aus dem Hahn
vom 28. Mai 2019
Moderatorin: 
Diane Hielscher
Gesprächspartnerin: 
Anna Kohn, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin