Sehr schräg: Eine große Plastikzunge kaufen, in den Mund stecken und damit die eigene Katze schlecken. Das soll die Beziehung stärken.

Brauchen wir das? Eine Plastikzunge, mit der wir unsere eigene Katze schlecken und so pflegen können? Die künstliche Katzenzunge ist kein Scherz: Katzenliebhaber haben sich die "Licki Brush" ausgedacht - mit der übergroßen Katzenzunge aus Silikon sollen wir unserem Stubentiger noch näher kommen, indem wir so tun, als seien wir selbst eine Katze. Denn: Katzen, die sich mögen, schlecken und putzen sich gegenseitig. Das stärkt ihr Zusammengehörigkeitsgefühl.

Katze schleckt Katze
© Imago
Katzen, die sich mögen, pflegen sich gegenseitig - dabei werden Pheromone von der einen auf die andere Katze übertragen.

Mehr als 2000 Unterstützer

"Bond with your cat by communicating in their language, and watch your relationship deepen" - so heißt es auf der Produktseite von Licki Brush. Über 2000 Menschen weltweit haben das Projekt aus Portland über Kickstarter unterstützt und finanziert, die Katzenzungenbürste ging in Produktion und kann nun für 25 Dollar erworben werden.

"Der Halter an sich wird nicht für eine Katze gehalten, weil er sich jetzt eine Bürste in den Mund steckt und die Katze mit dem Mund bürstet."
Daniela Fiutak, Tierpsychologin

Dass durch den Einsatz so einer Plastikzunge das Verhältnis Katze-Mensch aufpoliert wird, bezweifelt Tierpsychologin Daniela Fiutak allerdings. Sie sagt: Nur Katzen, die sich bereits sympathisch sind, putzen sich gegenseitig. Katze und Mensch sollten sich also bestenfalls schon mögen, sofern die Katzenzungenpflege in Betracht gezogen wird.

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Auf unserer Facebook-Seite haben viele von euch das Thema kommentiert. Manche meinen, man könnte die Katze doch auch einfach streicheln oder bürsten und halten die Katzenzunge für einen ziemlichen Quatsch. 

Michaela schreibt: "Als wenn das eine Katze interessiert, ob du das Teil in der Hand hast oder im Mund." Und Helmut meint: "Das ist doch nichts Halbes und nichts Ganzes. Selber lecken ist ab jetzt angesagt!" Das hält unsere Tierpsychologin aber für keine gute Idee: "Die Katze hat eine relativ hohe Bakterienbelastung im Mund. Wir auch. Das muss nicht sein, dass wir das vermischen." 

Einfach nur bürsten ist okay

Unser Fazit: Einfach zur Bürste greifen reicht auch. Das gefällt vielen Katzen - und ihr seht dabei deutlich weniger seltsam aus. 

"Es bringt nichts - außer, dass man lustige Videos posten kann. 25 Dollar dafür sind rausgeschmissenes Geld."
Armin Himmelrath, Deutschlandfunk Nova, über Licki Brush
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Shownotes
Katzenzungenbürste
Mensch schleckt Katze
vom 09. Mai 2017
Moderatorin: 
Sonja Meschkat
Gesprächspartner: 
Armin Himmelrath, Deutschlandfunk Nova