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Der "March of Return" oder "Marsch der Rückkehr" soll wieder an der Grenze des Gazastreifens zu Israel stattfinden. Worum es bei dieser Demonstration der Palästinenser und der Hamas geht, berichtet ARD-Korrespondent Benjamin Hammer.

Am 25. März 2019 wurde eine Rakete vom Gaza-Streifen auf Israel gefeuert. Es folgten gegenseitige Angriffe, mittlerweile ist die Lage wieder ruhiger. Das könnte sich aber bald ändern: Am 30. März soll es an der Grenze zu Israel einen "March of Return" geben.

Die Demonstration wird von Palästinensern und von der Hamas organisiert und hat vor einem Jahr das erste Mal stattgefunden. Seit dem ersten "March of Return" 2018 kam es immer wieder zu gewalttätigen Ausschreitungen mit Toten.

Palästinenser und Hamas haben zwei Forderungen

Die Palästinenser haben bei dieser Demonstration vor allem zwei Anliegen, sagt ARD-Korrespondent Benjamin Hammer: Zum einen fordern die meist jungen Demonstranten, in die Gebiete zurückkehren zu dürfen, in denen ihre Vorfahren leben – dem heutigen Israel. Viele Palästinenser sind aus ihrer Heimat geflohen oder vertrieben worden.

"Das ist die Forderung. Es ist aber total unrealistisch, dass Israel diese Forderung erfüllen wird."
Benjamin Hammer, ARD-Korrespondent in Tel Aviv, zur Forderung der Palästinenser, zurückkehren zu dürfen

Die Palästinenser fordern außerdem, dass die weitgehende Blockade des Gazastreifens durch Israel gelockert wird. An dieser Blockade beteiligt sich auch Ägypten. Israel hält die Blockade aufrecht, weil die Hamas den Gazastreifen kontrolliert – und die Hamas wird von Israel als Terrororganisation eingestuft, erklärt Benjamin Hammer.

Israel baut sich an Grenze auf

Israel reagiert auf die Demonstrationen im Gazastreifen zum Teil mit Beschuss der Demonstranten, sagt Benjamin Hammer. Vor Kurzem ist ein UN-Bericht erschienen, in dem Israel Unverhältnismäßigkeit vorgeworfen wird.

"Die israelische Armee hat ihre Soldaten an der Grenze enorm aufgestockt und bereitet sich möglicherweise auf eine Eskalation vor."
Benjamin Hammer, ARD-Korrespondent in Tel Aviv

Spreche man mit der israelischen Armee und ihren Vertretern, sei es aus deren Sicht so, dass die Palästinenser zwar friedliche Proteste angekündigt hätten, es aber keine seien. Deshalb setze die israelische Armee scharfe Munition ein. Für die angekündigten Demonstrationen habe Israel nun seine Einheiten an der Grenze zu Gaza enorm aufgestockt, so Benjamin Hammer.

Immer wieder Gewaltexplosionen

Ein Thema bei den Demonstrationen ist auch der schwierige Alltag. "Es geht darum, dass die humanitären Bedingungen im Gazastreifen sehr schlecht sind", sagt Benjamin Hammer.

Die jungen Männer, die Benjamin Hammer an der Grenze getroffen hat, hätten keine Perspektive, sagt er. Sie seien durchaus gewaltbereit: Manche wollten auf ihrem Marsch die Grenze von Gaza nach Israel überschreiten, egal wie. Das habe für sie eine hohe Symbolkraft. Israel wolle das verhindern.

"Das ist schon eine bedrückende Stimmung dort. Ich kann Teile von beiden Seiten verstehen. Aber es führt immer wieder zu diesen Gewaltexplosionen an der Grenze."
Benjamin Hammer, ARD-Korrespondent in Tel Aviv

Aktuell wird noch verhandelt – Ägypten versuche im Hintergrund, die Lage zu beruhigen. Benjamin Hammer kann sich gut vorstellen, dass die Proteste erst einmal weitergehen. In rund zwei Wochen wählt Israel ein neues Parlament, möglicherweise ein Grund für weitere Unruhen. Es könnte aber sein, dass sich Israel und die Hamas irgendwann verständigen, und wirklich friedlich an der Grenze demonstriert werden kann.

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Shownotes
March of Return
In Gaza soll wieder demonstriert werden
vom 29. März 2019
Moderator: 
Thilo Jahn
Gesprächspartner: 
Benjamin Hammer, ARD-Korrespondent in Tel Aviv