Es gibt neue spektakuläre Aufnahmen vom Mars: Am Nordpol des Roten Planeten sind riesige spiralförmige Eisschichten zu sehen.

Auf den Bildern der ESA-Sonde "Mars Express" sind schneebedeckte Hügel zu sehen, die von tiefen Gräben durchzogen werden. Die Bilder zeigen, dass die Polkappe des Roten Planeten von einer dicken Eisschicht bedeckt ist. Sie hat einen Durchmesser von 1100 Kilometern und ist bis zu zwei Kilometer dick. Das Ganze besteht aus einem Gemisch aus Wassereis und Kohlendioxid.

"In der Atmosphäre des Mars ist ein großer Anteil Kohlendioxid. Der legt sich im Winter dann wie eine Zuckerglasur über das Wassereis an den Polen."
Astrophysiker Michael Büker

Eisig kalt

Ähnlich wie hier gibt es auch auf dem Mars Nord- und Südpol. Die Menge an Eis ist allerdings winzig im Vergleich zur Erde. "Wenn man die Schätzungen zusammennimmt, was am Nord- und Südpol des Mars an Wasser lagert, dann kommt man nur ungefähr auf die Menge, die es bei uns auf den Inseln von Grönland gibt", sagt Michael Büker.

Mars
Auf den Bildern ist auch ein großer Graben zu sehen, die "nördliche Schlucht". Sie ist fast 500 Kilometer lang und bis zu 100 Kilometer breit.

Sommer und Winter gibt es auf dem Mars ebenfalls. Allerdings sind die Temperaturen dort viel niedriger. Im Sommer können es am marsianischen Äquator zwar schon mal 20 bis 30 Grad werden, sagt Michael Büker. "In der Nacht und an den Polen geht es dann schon unter minus 100 Grad."

"Im Durchschnitt würde man sagen, minus 40 bis minus 60 Grad. Das ist auf jeden Fall reichlich ungemütlich."
Michael Büker über die Temperaturen auf dem Mars

Die Eisschichten auf dem Mars könnten für die Zukunft wichtig sein, wenn die ersten Astronauten auf dem Planeten landen. Da es ziemlich schwierig ist, große Mengen an Wasser bis zum Mars zu transportieren, sagt Michael Büker. Das Wasser vor Ort zu besorgen ist zwar auch nicht gerade einfach und dürfte ziemlich kalt werden - es wäre aber eine Option.

Shownotes
Mars
Eine Eisfläche wie ein Schokosorbet
vom 03. Februar 2017
Moderator: 
Thilo Jahn
Gesprächspartner: 
Michael Büker, Wissenschaftsjournalist