Am Ende eines Jahres stellt sich bei manchen von uns eine gewisse Schwermütigkeit ein. Wir fühlen uns melancholisch. Aber dann, ganz plötzlich, verflüchtigt sich die Melancholie wieder so schnell, wie sie uns überfallen hat.
Ein Jahr geht zu Ende. Die Erfahrungen, die wir gesammelt haben, gehören endgültig der Vergangenheit an: Der Urlaub am Sandstrand, schöne Abende mit Freunden, Geburtstagspartys, Erfolge, die wir gefeiert haben. Wir klammern uns in Gedanken an flüchtige Momente und wollen sie nicht loslassen. Wir gehen in uns und fühlen dem Augenblick nach. Zum Jahreswechsel sehnen wir uns an Orte und Zeiten zurück und erinnern uns an Menschen, die wir lange nicht gesehen haben.
Manchmal wischen wir diese Gefühle einfach beiseite. So wie der britische Philosoph David Pearce. Er fordert, dass wir alles, was uns leiden lässt, vermeiden sollten.
Hemmt die Handlung, fördert die Reflexion
Unser Reporter Stephan Beuting hält sich mehr an Friedrich Nietzsche, der empfohlen hat, da zu graben, wo man steht. Er spürt dem einzigartigen Gefühl der Melancholie nach, das sich genauso schnell einstellt, wie es sich manchmal auch wieder verflüchtigt. Einen Moment lang hemmt sie uns. Dann zwingt sie uns die Gedanken schweifen zu lassen und durchzuatmen.