Was viele schon lange geahnt haben, ist nun belegt. Mikroplastikteilchen im Meer schaden den Tieren. Bei Austern wurde nachgewiesen, dass sie sich bis zu 40 Prozent weniger fortpflanzen, als in sauberem Wasser.

Im Meer schwimmt eine ganze Menge Plastik: Autoreifen, Tüten, Reste alter Waschmittelflaschen. Diese Plastikteile bleiben nicht so wie sie sind, sondern werden in kleine Teilchen zerrieben, die nur noch unter dem Mikroskop erkennbar sind. Forscher warnen schon lange, dass dieses Mikroplastik eine Gefahr ist, weil es in die Nahrungskette gelangt und Tiere schädigt. Dafür gibt es nun Belege.

Ein Experiment mit Austern

In einer Studie haben Forscher aus Frankreich und Belgien Austern untersucht. Dazu haben sie eine Gruppe der Tiere in Wassertanks mit Mikroplastikteilchen gesteckt, eine andere Austern-Gruppe in sauberes Wasser. Dann haben sie sich angesehen, wie sie sich entwiceln. Das Ergebnis überrascht wenig: Die Austern, die im Plastikwasser lebten, pflanzten sich weniger fort.

"Ihre Eier und Spermien waren deutlich kleiner als die der Tiere im sauberen Wasser."
Raphael Krämer (DRadio Wissen)

Die Zahl der Nachkommen war bei den Austern im Mikroplastik-Wasser deutlich geringer. Zu Beginn des Experimentes hatten sie knapp 20 Prozent weniger Nachwuchs, nach zwei Monaten fehlten im Vergleich rund 40 Prozent der Nachkommen. Die Forscher gehen davon aus, dass das Plastik die Austern vergiftet.

Plastik im Meer

Zu der Verschmutzung im Meer tragen wir alle bei. Kleine Plastikpartikel sind auch in vielen Zahnpastas, in Peelinggels und sie lösen sich zum Teil auch beim Waschen unserer Klamotten - vor allem Kunstfaser-Sachen.

Mehr zum Thema:

Shownotes
Austern im Meer
Mehr Mikroplastik, weniger Nachwuchs
vom 02. Februar 2016
Moderatorin: 
Kaline Thyroff
Gesprächspartner: 
Raphael Krämer (DRadio Wissen)