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Wer mobil telefonieren möchte, kann sich zwischen Prepaid-Tarifen oder Handyverträgen entscheiden. Inzwischen gibt es Prepaid-Jahrestarife – das klingt zwar paradox, kann sich in bestimmten Fällen aber lohnen.

Die Prepaid-Jahresverträge funktionieren ähnlich wie die klassischen Prepaid-Tarife. Der Unterschied: Statt alle vier Wochen zu bezahlen, um den Tarif freizuschalten, müsst ihr euch nur einmal im Jahr darum kümmern.

Der Prepaid-Jahres-Tarif des Mobilfunk-Anbieters Telekom ist dabei günstiger als der vergleichbare vierwöchige Tarif. Unser Reporter Sebastian Sonntag erklärt das an einem Rechenbeispiel: Der neue Prepaid-Jahres-Tarif der Telekom hat eigentlich die selben Konditionen wie der "Magenta Mobil Prepaid M" Monatstarif. Der Monatstarif kostet 9,70 Euro. Auf das ganze Jahr gerechnet, sind das etwas mehr als 116 Euro. Im Vergleich ist der Jahrestarif günstiger: Er kostet nur 97,43 Euro.

"Du zahlst Kohle, und danach kannst du den Tarif freischalten. Beim Jahrestarif machst du das nur einmal im Jahr und brauchst dich nicht mehr drum kümmern."
Sebastian Sonntag, Deutschlandfunk Nova

Ein weiteres Plus: Die meisten Handyverträge laufen über zwei Jahre, oft gibt es eine Kündigungsfrist - und wer die verpasst, hat automatisch verlängert. Die Prepaid-Jahrespakete laufen aber nach einem Jahr einfach aus. Wer sie behalten möchte, muss selbst aktiv werden.

Eine Ausnahme gibt es: Bei einigen Anbietern wird der Jahrestarif automatisch neu gebucht, wenn noch ausreichend Guthaben auf der Karte ist. Da wir die Karte aber nur aufladen, wenn wir den Tarif buchen wollen, berge das eigentlich kein Risiko, so Sebastian Sonntag.

Welcher Prepaid-Jahrestarif der beste für mich ist

Für Leute, die besonders viel im Netz surfen, bieten sich die Jahrestarife der Telekom oder der Supermarkt-Kette Edeka an, sagt unser Reporter Sebastian Sonntag. Auch bei Edeka sei man im schnellen Telekom-Netz unterwegs, mit maximaler LTE-Geschwindigkeit.

Der einzige Unterschied: Im Telekom-Tarif ist es möglich, im neuen 5G-Standard zu surfen. Das klappt aber nur, wenn am Wohnort der 5G-Standard auch genutzt werden kann. Wer auf das komfortable Surfen mit 5G verzichten kann oder muss, ist mit dem Edeka-Tarif günstiger unterwegs, so unser Reporter.

"Unter’m Strich sind die Prepaid Jahrestarife was für Leute, die ein bisschen sparen wollen gegenüber den normalen Prepaid-Tarifen und dafür bereit sind, die monatlichen Flexibilität aufzugeben."
Sebastian Sonntag, Deutschlandfunk Nova

Für diejenigen, die viel telefonieren, lohnen sich sogenannte Allnet-Flats, "dann gern den Jahrestarif von Tschibo oder Aldi anschauen", sagt Sebastian Sonntag. Denn mit diesen Tarifen könnt ihr in andere Netze telefonieren, solange ihr wollt. Für alle anderen Netze sind 200 Minuten inklusive, danach muss man zahlen.

Bei Aldi nur ein Gigabyte pro Monat

Ein kleiner Nachteil bei Tchibo und Aldi ist allerdings, dass sie das O2-Netz nutzen, unser Reporter findet das zum Surfen nicht so gut wie beispielsweise das Telekom-Netz. Außerdem bietet Tchibo nur anderthalb Gigabyte Datenvolumen pro Monat an, bei Aldi ist sogar nur einer pro Monat

Dafür sei Aldi mit rund 60 Euro pro Jahr mit großem Abstand der günstigste Anbieter in Deutschland. "Den Tarif gibt’s allerdings nicht immer, sondern nur zu Aktionen. Also für wen das interessant ist, Augen aufhalten", meint Sebastian Sonntag.

Shownotes
Mobil telefonieren
Was die neuen Prepaid-Jahrestarife können
vom 16. September 2020
Moderator: 
Diane Hielscher
Gesprächspartner: 
Sebastian Sonntag, Deutschlandfunk Nova