Ohne Auto geht es kaum - zumindest in weiten Teilen Brandenburgs. In Sachsen sieht es ein wenig besser aus, doch auch dort setzt man auf den Ausbau von Infrastruktur und öffentlichem Nahverkehr. Und das ist bitter nötig, wie unsere Korrespondenten berichten.
"Mobilität" ist eins der großen Themen in Sachsen und Brandenburg, wo an diesem Sonntag (01.09.) Landtagswahlen stattfinden. Alle Parteien wollen in den Öffentlichen Nahverkehr und den Ausbau der Infrastruktur investieren. Denn eins der Probleme in den beiden Bundesländern ist: Viele Leute auf dem Land fühlen sich abgehängt.
"Richtig problematisch ist hier in Sachsen, dass man zum Beispiel Kleinstädte vom Bahnverkehr abgekoppelt hat."
In Sachsen beispielsweise habe man nach der Wende viele kleine Bahnhöfe stillgelegt, viele Stellwerke und Bahnhöfe sind veraltet, man hat zu wenig investiert. "Das rächt sich jetzt, wo die Ballungsräume wachsen, man aber nicht gut in die Regionen kommt", sagt unser Korrespondent Bastian Brandau. "Je ländlicher es wird, desto düsterer sieht es aus."
Auch in Chemnitz, der drittgrößten Stadt in Sachsen, gebe es Probleme: Ein Thema sei beispielsweise die Elektrifizierung der Strecke nach Leipzig. Die wurde immer wieder versprochen aber bislang nicht umgesetzt.
Eine Stunde bis zur Autobahn
Ziemlich gut sei dafür der Zustand der Autobahnen in Sachsen, meint Bastian Brandau. Was man von Brandenburg nicht behaupten kann, wie unsere Korrespondentin dort berichtet: In einigen Gegenden fahre man eine Stunde, bis man überhaupt zur Autobahn kommt. Wittenberge beispielsweise warte seit Jahren auf den Ausbau der A14, um endlich eine eigene Anschlussstelle zu bekommen. Und einige Autobahnteilstücke seien noch nie ausgebessert worden - sie stammen noch aus den 30er Jahren.
"Die Uckermark-Autobahn an der polnischen Grenze auf dem Weg nach Stettin, da ist ein Teilstück noch aus den 30ern, da fährt man Tempo 80. Und das ist eine solche Ruckelpiste, dass ich danach immer zum Chiropraktiker gehen möchte."
Brandenburg ist ländlich geprägt. Und Vanja Budde erzählt, dass sich viele erst mal ein Auto zulegen, wenn sie in die Region ziehen - Berliner beispielsweise, die die Nase voll haben von der Großstadt, dort gut ohne Auto ausgekommen sind - in Brandenburg dann aber nicht mehr. Auch in Sachsen seien nicht alle großen Städte gut ans Umland angeschlossen: Leipzig schon, Dresden eher weniger, so unser Korrespondent Bastian Brandau: "Da ist man dann ganz klar wieder beim Auto."
Der Ausbau wird Jahre dauern
In Sachsen wollen alle Parteien den ÖPNV ausbauen, das haben sie vor der Wahl noch einmal klar gemacht. Einiges sei in den letzten Jahren auch schon passiert, meint unser Korrespondent: Zum Beispiel fahren sogenannte "Plusbusse" in kleine Orte auf dem Land. Doch bis größere Infrastrukturprojekte umgesetzt werden, dürfte es noch Jahre dauern. Das sagt auch Brandenburg-Korrespondentin Vanja Budde: Die Landesregierung gibt derzeit gut 50 Millionen Euro für den ÖPNV-Ausbau aus. Doch jahrelang habe man das Thema verschlafen. Von heute auf morgen dürfe keiner große Veränderungen erwarten. Denn Straßen und Schienen zu bauen, das dauert Jahre und Jahrzehnte.
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