Entlang des Rheins im Südwesten Deutschlands könnte es diesen Sommer eine Mückenplage geben. Die Hubschrauber zur Bekämpfung der Larven sind kaputt.
Das könnte ein ziemlich unangenehmer Sommer für die Menschen entlang des Rheins im Südwesten Deutschlands werden. Sie müssen mit vielen Mückenstichen rechnen. Starke Regenfälle und entsprechende Temperaturen boten Mückenlarven nämlich beste Bedingungen.
Normalerweise werden die Larven um diese Zeit - kurz vor dem Schlüpfen - bekämpft. Das übernimmt der Verein Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS). Aber die Hubschrauber, die dazu eingesetzt werden, sind alle kaputt.
Einer der Hubschrauber ist komplett ausgebrannt, weil sich beim letzten Einsatz am Sonntag ein Kabel überhitzt hat. Der zweite war schon einen Tag vorher kaputt gegangen. Der dritte wird gerade umgebaut und ist nicht einsatzfähig.
"Das Problem ist: Genau jetzt ist die Zeit, in der die Mückenlarven schlüpfen. Deshalb wird es am Rhein diesen Sommer wohl deutlich mehr Mücken geben als sonst."
Hubschrauber werden zur Mückenbekämpfung seit vielen Jahren eingesetzt. Das Einsatzgebiet fängt etwa auf Höhe von Straßburg an und reicht bis Bingen. Dazwischen liegen Städte wie Karlsruhe, Heidelberg, Mannheim oder Mainz - wo zusammengenommen mehrere Millionen Menschen leben.
Hunderte Mücken in zwei Minuten
Der Verein KABS, der die Bekämpfung durchführt, kann einen Eindruck geben, was auf die Bewohner entlang des Rheins zukommen könnte:
In Gebieten, wo nichts gegen Mücken gemacht wird, wurden in einem Fall - nur über Nacht - mehr als 27.000 Mücken gefangen. Ein anderer Test habe ergeben, dass Spaziergänger an einem Frühsommerabend in einem Auenwald innerhalb von zwei Minuten mehrere hundert Mücken abbekamen.
Das Mittel, das verwendet wird, ist allerdings nicht unumstritten. BTI ist ein Insektizid, in dem ein Bakteriengift enthalten ist, das Mückenlarven tötet - vereinzelt unter anderem aber auch Zuckermücken, die nicht stechen und außerdem eine Nahrungsquelle für andere Tiere wie Vögel, Molche und Fledermäuse sind.
"BTI steht in der Kritik, die Artenvielfalt auszudünnen."
Eine Alternative zu dem Insektizid ist bisher noch nicht gefunden worden. Laut des Vereins KABS sei es ein biologischer Wirkstoff und nicht so drastisch wie andere Insektizide.