Bioabfälle gehören laut Gesetz getrennt entsorgt. Aber es gibt Ausnahmen und eigene kommunale Regeln. Wer eine Biotonne haben will, der Vermieter stellt aber keine, hat nur wenige Möglichkeiten.
Plastik, Papier und Bio: Fast täglich stellt sich die Fragen, welcher Müll in welche Tonne kommt. Vor allem mit der Entsorgung des Bioabfalls tun sich viele schwer. Denn: Nicht in jeder Stadt gibt es Biotonnen für die Wohnung – obwohl Mülltrennung grundsätzlich vorgeschrieben ist, auch bezogen auf Biomüll.
"Bioabfälle können besonders gut recycelt werden. Daraus kann zum Beispiel Bio-Energie, Erde oder Dünger gewonnen werden."
Wie die gesetzlich geregelte Pflicht zur Mülltrennung im Einzelfall gelöst wird, legen die Kommunen selbstständig fest. In Berlin und Hamburg sind Vermieter*innen verpflichtet, eine Biotonne zu stellen. In Köln dagegen nicht. "Die Hausbesitzer haben die Wahl, eine Biotonne aufzustellen oder nicht", sagt Tilo Dumuscheit von der Kölner Abfallentsorgungs- und Verwertungsgesellschaft AVG.
"Leider einen gewissen Gestaltungsspielraum"
Wer ein schlechtes Gewissen beim Wegwerfen hat, weil es im Haus keine Biotonne gibt, kann den Müll zu bestimmten Sammelstellen bringen. Da es vermutlich eher die Ausnahme ist, den gesammelten Biomüll fachgerecht zur Entsorgungsstelle zu bringen, kritisiert Michael Jedelhauser vom Naturschutzbund Nabu das Vorgehen:
"Aus meiner Perspektive gibt es leider einen gewissen Gestaltungsspielraum. Der Nabu befürwortet, dass es diese Tonnen im jeweiligen Haushalt gibt und nicht die Bürger irgendwohin fahren müssen, um ihren Abfall dort hinzubringen", sagt er.
Falls sich die Vermieter weigern eine Biotonne aufzustellen, der Wunsch durch die Mieterinnen und Mieter danach aber besteht, bleibt diesen nicht viel übrig als danach zu fragen - es sei denn, vor Ort gibt es die Vorschrift, eine Biotonne aufzustellen, der nicht nachgekommen wird. Das dürfte aber nur sehr selten der Fall sein.