Statt Kippen auszutreten, sie einfach in der Zigarettenpackung entsorgen? Das wäre ein deutlicher Gewinn für die Umwelt. Neben Mikroplastik sind in Zigarettenkippen verschiedene Chemikalien nachweisbar, die dann über Jahre an die Umwelt abgegeben werden. Abhängig davon wo eine Kippe landet, kann es 15 Jahre und länger dauern, bis dieses kleine Stückchen Müll abgebaut ist.
"In Zigarettenstummeln sammeln sich giftige Substanzen wie Arsen, Blei, Kupfer, Chrom, Kadmium, Formaldehyd, Nikotin, dazu noch Kunststoff."
Elisabeth Freymüller, Madeline Hesse, Frederic Vennemeyer und Jonas Zerr haben eine Zigarettenpackung entwickelt, mit einem eingebauten Fach für Kippenstummel. "Input" haben sie ihre Lösung genannt. Die vier studieren an der Fachhochschule Münster.
Input stinkt nicht rum
Das Fach in der Packung haben sie testweise mit Wachs beschichtet, damit der Zigarettengeruch nicht allzu intensiv ausdünsten kann. Ganz endgültig ist diese Lösung allerdings noch nicht.
"Es ist eigentlich eine normale Zigarettenpackung mit normalen Maßen – mit der kleinen Veränderung, dass es jetzt eben ein ausziehbares Zusatzfach gibt."
Bedarf an einer solchen Lösung gibt es, denn rund zwei Drittel der Zigarettenkippen landen nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation auf dem Boden. In Deutschland werden im Schnitt mehr als 200 Millionen Zigaretten täglich geraucht. Im vergangenen Jahr sind in Deutschland fast 74 Milliarden Zigaretten verkauft worden.
In Input kokelt es nicht weiter
Die Zigaretten könnten auch noch leicht glühend in das Extrafach von Input gestopft werden, sagt Elisabeth. Dort gehe ihnen dann schnell die Luft aus. Das hätten sie ausprobiert. Die Sorge, Input werde in der Hose still vor sich hinkokeln, sei also unbegründet.
Inzwischen sprechen die angehenden Designerinnen und Designer bereits mit Firmen, die an der Produktion interessiert sind. Input könnte eines Tages also wirklich produziert werden und so das Ökosystem gleich massenhaft vor herumgammelnden Zigarettenkippen schützen.
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