Früher haben wir Jahre auf das neue Album von XY gewartet und dem Releasedatum entgegengefiebert. Heute hauen die Bands über Nacht ihre Musik raus.
In Zeiten von Streaming-Diensten und Downloads habe der Albumsveröffentlichungstermin, der früher heilig war, längst an Magie verloren, sagt DRadio-Wissen-Reporterin Anke van de Weyer.
"Es geht um die Musik. Wie die rauskommt. Sie muss einen Platz haben. Sie muss ans Licht kommen. Das ist alles."
Dagegen sei die Veröffentlichung von Alben ein besonderes Aushängeschild für Musiker, auch wenn sie zwischendurch Singles oder EPs veröffentlichten, erklärt Anke. Mit diesen Zwischendurchhäppchen blieben die Bands im Gespräch, bis sie wieder ein komplettes Album am Start hätten. Finanziell habe die Bedeutung von Alben für die Musiker stark abgenommen. Das große Geld würden sie heute nur noch mit Live-Auftritten verdienen. Anlass für eine Live-Tournee sei aber nach wie vor das neu herausgebrachte Album. Für Musiker mit künstlerischem Anspruch sei das Konzeptalbum die Ausdrucksform schlechthin, in dem sie Songs und Stücke zusammenstellen, die zu einem Thema gehören.
Elektro funktioniert ohne Alben
In der Elektromusik spiele dagegen ein Musikalbum keine Rolle mehr, sagt Anke. Für Musiker wie Skrillex seien Live-Auftritte sehr viel wichtiger. In diesem Genre würden hauptsächlich EPs, Singles und Mixtapes veröffentlicht.
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