Die Überfischung ist ein großes Problem bei nachhaltiger, gesunder Ernährung. Wir erklären, welche Fischsorte wir aber bedenkenlos essen können und warum.
Zweimal die Woche sollte Fisch gegessen werden, damit die Ernährung ausgewogen ist. Dazu rät die Verbraucherzentrale. Fisch enthält neben unterschiedlichen Mineralstoffen besonders Jod und Vitamin D und ist außerdem ein guter Eiweißlieferant.
Fettfische wie Lachs, Makrele, Heilbutt beinhalten ebenfalls Omega-3-Fettsäuren. In Deutschland würde Fisch vor allem als Tiefkühlprodukt auf den Tisch kommen, sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Julia Polke.
"Am meisten wird in Deutschland Fisch aus der Tiefkühltruhe gegessen. Das sind Sorten wie Lachs, Seelachs, aber auch Kabeljau."
Meist handelt es sich dabei um Tiefkühlfisch in Form von Fischstäbchen, für die besonders Kabeljau aus dem Atlantik oder Pazifik benutzt wird. Aber auch Fischkonserven sind in Deutschland sehr beliebt. Weil Fisch als Nahrungsmittel nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt so beliebt ist, kommt es zu Überfischung. Es wird also mehr Fisch gefangen, als die Natur kompensieren kann.
Die Verbraucherzentrale sagt, dass über ein Drittel der weltweiten Fischbestände überfischt sind und weitere 60 Prozent aktuell bis an ihre Grenzen genutzt werden. Gerade einmal sechs Prozent der Fischbestände sind in einem naturnahen und guten Zustand.
Fischarten, Herkunft und Haltung beachten
Julia Polke erklärt, dass es problematisch werden könnte, wenn unterschiedliche Faktoren beim Fischfang zusammenkommen. So kann eine Fischart, die nicht bedroht ist, trotzdem, durch die die Fangmethode zu Überfischung anderer Arten beitragen. Bei manchen Netzfängen werden nämlich andere bedrohte Fische ebenfalls mit aufgenommen. Es kommt also drauf an, wo welche Fischart gefangen wird und wie sie gefangen wird.
"Besser Schwarmfische als Raubfische essen, besser mit der Leine gefangen als mit dem Netz und mit vorhandenem Siegel."
Bei Fischarten und Herkunft sind folgende Fische laut Julia Polke für unsere Ernährung in Ordnung: Aus dem Atlantik bei Norwegen können wir zum Beispiel gut Hering, Austern oder Eismeergarnelen essen. Aus dem Pazifik bei Kanada empfiehlt sie Alaska Seelachs mit dem MSC Siegel oder echten Bonito. Generell sagt Julia Polke, gilt, wir sollten darauf achten, Schwarmfische zu essen, möglichst mit einer Leine und ohne bedenkliche Köder gefangen.
Aquakultur als suboptimale Alternative
Fische, die aus einer Zucht stammen, sind nicht unbedingt immer die bessere Variante für Julia Polke. In der Fischzucht, die häufig in stehenden oder fließenden Gewässern stattfindet, kommt es zum einen häufig dazu, dass Fischmehl als Futter genutzt wird. Das wiederum ist ebenfalls schlecht für die Fischbestände der Welt. Außerdem werden die Zuchtfische mit Antibiotika behandelt, welches im Wasser landet und dieses mit Medikamenten verseucht.