Unser Wohlbefinden steigt in vielen Lebensbereichen, wenn wir uns darum bemühen, energieeffizient zu leben. Das haben Klimaforschende anhand einer Metastudie festgestellt.
Eine Übersichtsstudie eines Berliner Klimaforschungsinstituts zeigt, dass wir unser Wohlbefinden dadurch steigern können, indem wir nachhaltiger leben. Das kann der Umstieg vom Auto aufs Rad oder den öffentlichen Nahverkehr sein oder beim Essen auf regionale Produkte zu achten und nur wenig Fleisch zu essen.
"Die Forschenden sagen, dass es sehr wichtig ist, was jeder selber im Privaten macht, dass aber auch das Angebot stärker gefördert werden sollte, zum Beispiel durch weniger Fleisch in Kantinen."
Für ihre Metastudie haben die Forschenden über 50.000 wissenschaftliche Arbeiten ausgewertet. Sie haben so rund 300 Lebensbereiche identifiziert, in denen wir auf Klimafreundlichkeit achten können.
Klimafreundlich leben und wohlfühlen
Das Ergebnis: Ein klimafreundlicher Lebensstil trägt zu 80 Prozent dazu bei, dass unser Wohlbefinden und unsere Lebensqualität steigt. Nur zu etwa 3 Prozent lassen sich negative Effekt durch ein klimafreundliches Leben feststellen.
Ihre Ergebnisse haben die Forschenden in einem Schaubild dargestellt: Negative Auswirkungen von klimafreundlichem Verhalten werden mit orangefarbenen Felder abgebildet, wirkt sich etwas nicht auf die Umwelt aus, wird es weiß bis leicht gelblich dargestellt und positiv Effekte werden in verschiedenen Blautönen angezeigt.
Die Abbildung ist weitgehend blau eingefärbt und wenn man die einzelnen Felder zusammenzählt und miteinander verrechnet, erhält man Prozentangaben.
Bessere Luft und gesündere Ernährung
Die Verbesserung der Luftqualität durch eine nachhaltige Industrie ist eines der Beispiele, das die Forschenden untersucht haben. Es gibt viele Prozesse, die klimafreundlich gestaltet werden können und einen positiven Effekt auf die Luftqualität haben. Bei diesem Beispiel ist der Zusammenhang recht offensichtlich: Je besser unsere Luft, desto größer unser Wohlbefinden.
Beispiele für eine klimafreundlicher gestaltete Industrie sind:
- weniger Material durch intelligentes Design verbrauchen
- Geräte produzieren, die länger haltbar sind
- energieeffizient produzieren
- Produkte so herstellen, dass sie gut recycelt werden können
Ein anderes Beispiel für mehr Lebensqualität ist eine fleischlose Ernährung, die sich auf fast alle Lebensbereiche postiv auswirkt oder einen neutralen Effekt hat:
- auf die Gesundheit
- auf die Luftqualität
- auf die Wasserqualität
Nur in den Bereichen "Kommunikation" und "sozialer Zusammenhalt" wirkt sich der Verzicht auf tierische Nahrungsmittel negativ aus.
Ein anderes Beispiel ist Radfahren, das die Forschenden unter dem Oberbegriff "Nicht-motorisierter Transport" einordnen. Diese Kategorie hat auf fast alle Lebensbereiche positive Effekte.
Zu dieser Kategorie gehören auch die Alternativen wie Homeoffice, ÖPNV und Car-Sharing. Nur beim Homeschooling zeigt sich der negative Effekte auf die Bildung.
Was jeder und jede einzelne tut, hat einen großen Effekt
Insgesamt zeigt sich in der Studie, dass das, was jeder und jede einzelne in Sachen klimafreundlichem und energieeffizientem Lebensstil tut, eine große Wirkung auf den CO2-Ausstoß hat – nämlich bis zu 80 Prozent. Dabei kommt es auch darauf an, wie gut es jedem und jeder von uns überhaupt möglich ist, klimafreundlich zu leben.