Verkuppeln kann durchaus klappen, aber kann aber auch peinlichst nach hinten losgehen. Mit der Matchmaking-Funktion können Familie und Freunde jetzt beim Tindern helfen.
Das Ganze funktioniert so: Unter den Einstellungen bei Tinder finden wir den Matchmaker-Link. Den können wir an bis zu 15 Personen verschicken – an Freund*innen oder auch an die Familie. Die können uns dann dabei unterstützen, den richtigen Match zu finden.
Aber können die uns wirklich helfen? Paartherapeut Wolfgang Krüger findet die Methode gar nicht schlecht, denn damit kommen mehr Perspektiven ins Spiel. Er sagt: "Die Mischung aus Sehnsucht nach Liebe und Sexualität sowie dass wir nicht mehr alleine sind führt dazu, dass wir Probleme übersehen."
"Wir sind oft betriebsblind."
Vielleicht wollen wir auf der Suche nach der Liebe auch Probleme übersehen. Dafür überlisten wir sogar unser Bauchgefühl, so Wolfgang Krüger.
Da kann Unterstützung vielleicht hilfreich sein – auch beim Tindern. Über den verschickten Matchmaking-Link können Familie und Freund*innen 18 Personen sehen und jeweils nach links oder rechts swipen. "Wie beim Selber-Tindern auch", sagt unser Reporter Christian Schmidt. "Nur, dass sie es für mich tun."
Matchmaking: Nicht nur Tinder hilft
Falls die Freund*innen am Ende ein Match finden, bekommt die Person, die am Suchen ist, mitgeteilt, wer der Matchmaker war. Auch das kann eine wichtige Information sein.
Mit dieser Funktion bringt Tinder nichts ganz Neues auf den Markt. Es gibt zum Beispiel die App Blind Mate. "Auch da können Freundinnen und Freunde dafür sorgen, dass es funkt", sagt unser Reporter. Das Besondere an der App ist, dass der Freundeskreis das eigene Profil erstellt. Über die App haben wir schon berichtet.
Freund*innen können auch anders hilfreich sein
Freund*innen mit in die Partnerwahl einzubeziehen ist zwar kein Wundermittel, aber – sowohl online als auch offline – eine gute Idee, so Paartherapeut Wolfgang Krüger. Vorausgesetzt: Sie machen es richtig.
"Diese Freunde sollen sich nicht einmischen. Die sollen uns nicht sagen, was wir machen sollen", so Krüger. Vielmehr können uns Freund*innen unterstützen, indem sie gute Fragen stellen und wir damit in einen Reflexionsmodus kommen. "Dann sind Freunde hilfreich", sagt er.
"Die Freunde sollen uns nicht beeinflussen, aber uns helfen, dass wir die Dinge klarer sehen."
Da es beim Tinderswipen nicht so sehr ums viele Fragen geht, ist es vielleicht wichtiger sich mit den Freund*innen zu treffen, um ihnen Löcher in den Bauch zu fragen, findet unser Reporter Christian Schmitt. Vielleicht ist das sinnvoller als beim Tindern mitzuswipen.
Die Freund*innen können dann von der ersten Begegnung berichten. Fragen können sein: Wie ist die Person? Was hast du mit ihr erlebt? Habt ihr viel gelacht? Wie hat sich die Person zuletzt getrennt? Was ist dir aufgefallen? "Wir werden quasi durch die Fragen des anderen angeregt zum Nachdenken", sagt Wolfgang Krüger. "Und das ist die wichtigste Aufgabe."