Tausende Atomwaffen, verteilt auf neun Länder weltweit. Während manche Länder offen mit ihrem Nuklearwaffenarsenal umgehen, weiß man bei anderen nicht, wie viele es wirklich sind.

Knapp 15.400 Atomsprengköpfe solle es weltweit geben - in insgesamt neun Ländern. Mehr als 90 Prozent der Waffen gehören den USA und Russland. Aber auch Frankreich, Großbritannien, China, Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea haben nach Angaben des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri Nuklearwaffen gelagert. Gut 4000 davon sollen einsatzbereit sein.

Technisch hochkomplexes Verfahren

Während bei den USA, Russland, Frankreich und Großbritannien noch einigermaßen überblickt werden kann, wer wie viele Atomwaffen besitzt, sieht das bei den übrigen Atomwaffenstaaten etwas anders aus. Sie sagen nicht offen, wie viele Sprengköpfe sie wirklich haben. Israel gibt erst gar nicht zu, dass es Atomwaffen besitzt - dementiert aber auch nicht. Die mangelnde Transparenz macht eine genaue Erfassung und Kontrolle der gefährlichen Nuklearwaffen schwierig, sagt Militär- und Verteidigungsexperte Thomas Wiegold.

Am Fall Iran sieht man auch, sagt Thomas Wiegold, dass die Herstellung von Atomwaffen ein technisch sehr komplexer Prozess ist, den nicht viele Staaten beherrschen. Ansonsten gäbe es viel mehr Länder, die Atomwaffen hätten.

"Man braucht außer dem spaltbaren Material noch eine ganze Menge anderer teurer und komplizierter Technik."
Thomas Wiegold, Journalist für Militär- und Verteidigungspolitik

Nukleare Teilhabe Deutschlands

Deutschland hat offiziell auf den Besitz von Atomwaffen verzichtet. Allerdings sei es ein offenes Geheimnis, dass in der Eifel 20 amerikanische Atombomben lagern, die im Falle eine Krieges mit Nato-Beteiligung von deutschen Flugzeugen transportiert und abgefeuert werden könnten - im Rahmen der nuklearen Teilhabe Deutschlands.

Shownotes
Weltweite Atomwaffenarsenale
Neun Länder - 4000 einsatzbereite Atomwaffen
vom 13. Juni 2016
Moderator: 
Thilo Jahn
Gesprächspartner: 
Thomas Wiegold, Journalist für Militär- und Verteidigungspolitik