Ein großer Teil von Kund*innen-Bewertungen in Onlineshops ist gefälscht. Doch nun soll ein neues Gesetz im Kampf gegen die Schummelei mit den Sternen helfen. Deutschlandfunk-Nova-Netzreporter Andi Noll erklärt, was sich für Verbraucher*innen ändert.

In Zukunft müssen wir darüber aufgeklärt werden, wie Online-Shops die Bewertungen von Kund*innen prüfen, wenn sie dafür Systeme nutzen. "Sie müssen sagen, wie sie sicherstellen, dass die Bewertungen von Menschen stammen, die die Ware oder Dienstleistung auch tatsächlich genutzt haben", sagt Deutschlandfunk-Nova-Netzreporter Andi Noll.

"Gefälschte Produkt- oder Anbieter-Bewertungen sind Gift für Online-Shops und Vergleichsportale."
Deutschlandfunk-Nova-Netzreporter Andi Noll

Bei größeren Seiten übernimmt das eine Software. Schlägt sie Alarm, schaut sich das jemand an. Der oder die fahndet nach auffälligen Mustern und prüft die Profile der Rezensenten. "Die mutmaßlichen Fälschungen verschwinden dann aus der Bewertungshistorie, haben aber vielleicht schon Schäden hinterlassen", sagt Andi Noll.

Rechtlich ist nicht viel zu machen

Zwar gibt es in der neuen Verbraucherschutzrichtlinie die Möglichkeit von Bußgeldern, aber Produkt-Bewertungs-Fälscher*innen drohen weiterhin keine strafrechtlichen Konsequenzen. "Bei Produktbewertungen passiert viel im rechtlichen Graubereich", sagt der Deutschlandfunk-Nova-Netzreporter.

"Außerdem müssen die Shop- oder Plattform-Betreiber dem Produzenten eines Produkts, dem Hotel oder dem Restaurant erst einmal nachweisen, dass er für die gefälschte Bewertung verantwortlich ist", sagt er. "Das ist relativ schwierig."

Wie Verbraucher*innen Fake-Bewertungen erkennen können:

Alle unter uns, die im Internet shoppen, müssen im Hinblick auf Bewertungen weiterhin einiges an Eigenleistung erbringen. "Man muss für sich selbst herausfinden, ob die Bewertung glaubhaft ist oder nicht", sagt Andi Noll.

  • Auf den Seiten schauen, wie Anbieter ihre Bewertungen prüfen. Denn das ist durch die neue Richtlinie verpflichtend und kann wichtige Hinweise geben.
  • "Bei Amazon-Bewertungen kann man auf der Website reviewmeta.com nachzuschauen, ob die Bewertung auffällig ist", sagt der Netzreporter.
  • Außerdem sollten wir Profile der Bewerter*innen checken und bei Produkten auf den Hinweis "Verifizierter Kauf" achten
  • Es gibt auch viele gute Übersichten im Netz, wie man Fake-Bewertungen aufspüren kann – beispielsweise bei der Bundesregierung.
Shownotes
Online-Shopping
Neues Gesetz soll uns vor Fake-Bewertungen schützen
vom 25. Mai 2022
Moderatorin: 
Diane Hielscher
Gesprächspartner: 
Andi Noll, Deutschlandfunk-Nova-Netzreporter