Wäre schön, wenn wir negative Erinnerungen ausblenden könnten. Bei Mäusen ist es Forschern jetzt tatsächlich gelungen, negative Erinnerungen mit positiven Gefühlen zu überschreiben.

Damit die Forscher die Gefühlswelt der Mäuse fernsteuern können, haben sie die Mäuse mit einem Virus infiziert, der als Träger für ein Gen dient. Dieses Gen reagiert auf Licht. Das Gen dockt an bestimmten Hirnzellen an, die dann auf Lichtreize reagieren. Die Mäuse werden mit einem Glasfaserkabel verdrahtet, das das Licht zu den Hirnzellen leitet.

Optogenetische Therapie

Für das Experiment haben die Wissenschaftler am Massachusetts Institute of Technology die Mäuse in zwei Gruppen aufgeteilt. Die ein Gruppe durfte mit weiblichen Mäusen spielen, die andere Gruppe wurde Elektroschocks ausgesetzt. Die Forscher haben zunächst beobachtet, wo die Mäuse diese Erfahrung abspeichern. Das ist zum einen der Hippocampus und zum anderen die Amygdala, die das entsprechende Gefühl zur Erinnerung liefert. Dann wurden die Mäuse ohne jeden Reiz in die Käfige gesteckt. Die eine Gruppe fühlte sich wohl, die andere hatte Angst.

Umprogrammierung von Erinnerung

Um diese Erinnerung zu überschreiben, wurden die Mäuse ein drittes Mal in die Käfige geschickt und erlebten die jeweils andere Erfahrung. Gleichzeitig manipulierten die Forscher die Hirnzellen per Lichtreflexe. Sie schalteten die Erinnerungszellen ein oder aus, sodass die ängstlichen Mäuse sich wohlfühlten. Langfristig könnte eine solche optogenetische Therapie für posttraumatische Angstzustände eingesetzt werden.

Shownotes
Optogenetik
Alles Schlechte einfach vergessen
vom 28. August 2014
Moderation: 
Grit Eggerichs
Gesprächspartner: 
Jakob Müller, Wissensnachrichten