Bernstein ist ein schönes Schmuckstück, weil in manchen Tierchen, Pflanzen oder Teile davon eingeschlossen sind. Ganze Dinoschwänze sind dagegen eher eine absolute Seltenheit.

Doch als voriges Jahr der chinesische Paläontologe Lida Xing über eine Markt in Myanmar schlenderte, fiel ihm ein vier Zentimeter großer Bernstein auf. Den nahm er mit an die chinesische Uni für Geowissenschaften in Peking. Zunächst sah der Einschluss aus wie ein feingliedriges Blatt. Bei der Untersuchung mit Mikroskopen und mit Mikro-Computertomographen stellte sich heraus: Es ist eine Feder, die einmal zum Schwanz des Coelurosauriers gehörte.

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Diese Schwanzspitze ist 99 Millionen Jahre alt und 3,7 Zentimeter lang. Die Forscher schließen daraus, dass der Dinosaurier ungefähr so groß wie ein Spatz gewesen sein muss. Er war aber trotz Federn nicht flugfähig, so wie der Tyrannosaurus Rex, der auch Federn hatte. Der Coelurosauriers soll so ähnlich ausgesehen haben, lief auf den Hinterläufen und hatte kurze Arme oder Vorderläufe.

Feder in 3D-Qualität

Die Forscher sind sich sicher, dass es ein Dino und kein Vogel ist, weil die Wirbel der Schwanzspitze, die im Bernstein eingeschlossen ist, etwas auseinander liegen. Bei Vögeln sind die Wirbel eher eng verschmolzen. Außerdem sind im Bernstein auch Reste von Muskeln, Sehnen und Haut eingeschlossen.

Ein Dinosaurierschwanz mit Federn, eingeschlossen in einem Bernsteinklumpen.
© Royal Saskatchewan Museum (RSM/ R.C. McKellar)
Keine 4 Zentimeter lang und für die Wissenschaft wahnsinnig spannend.

Besonders interessant finden die Forscher die Federn, weil diese in 3D-Qualität erhalten sind. Bei Versteinerungen gibt es nur den 2D-Abdruck. So können die Forscher erkennen, dass die Federn damals noch keinen festen Kiel hatten. Der Mittelstrang, von dem die Dino-Federn abgehen, ist eher dünn. Daraus hat sich vermutlich in der Evolution der feste Kiel, wie wir ihn heute kennen, entwickelt.

Shownotes
Paläontologie
Bernstein mit Dinoschwanz
vom 09. Dezember 2016
Moderatorin: 
Steffi Orbach
Gesprächspartnerin: 
Kerstin Ruskowski, DRadio Wissen