Von Alaska bis Feuerland wollten sie reisen. Am Ende kamen sie bis Costa Rica. Dafür waren Mona und Jan zwei Jahre lang unterwegs - ein bisschen Beziehungsstress gab's inklusive.
Wer die Panamericana bereisen will, der braucht erst einmal eines: ein Fahrzeug. Für Mona Eisenhauer und Jan Riedel war das ein Toyota Land Cruiser, höher gelegt und von einem Offroad-Spezialisten aufwendig umgebaut - mit Kühlschrank, Kocher und Aufbau-Zelt zum Schlafen. "Ein Kompromiss zwischen Komfort und Sicherheit", sagt Jan. "Platz hat mir eigentlich nur gefehlt, wenn mal richtig beschissenes Wetter war", sagt Mona.
Von 2013 bis 2015 waren die beiden auf dem Pan-American Highway unterwegs. Bürokauffrau Mona hat für die Reise ihren Job gekündigt. Jan, der E-Technik und Wirtschaft studiert hat, ebenso.
Galerie: Unterwegs auf der Panamericana
Einen richtigen Plan hatten Jan und Mona vor ihrer Reise nicht. Sie konnten fast kein Spanisch, haben zwar einen VHS-Kurs angefangen, aber wieder abgebrochen und in Mexiko noch ein paar Stunden genommen. Nur eines war beiden von Anfang an klar: Ihre Partnerschaft ist wichtiger als das Reisen. Sollte es Stress geben, wollten sie abbrechen.
"Nach einem Jahr hatte ich auf nichts mehr Lust. Am geilsten Strand habe ich gesagt: Ist das sandig hier."
Stress miteinander und dann die dauernde Hitze in Mittelamerika - Mona verlor den Spaß. "Wir waren plan- und ziellos und konnten es nicht mehr richtig genießen", sagt Jan. Also haben die beiden alles untergestellt, sind zurück nach Deutschland geflogen und haben ihre Reise für fünf Monate unterbrochen.
Luft holen und weiter
Nach ihrer Rückkehr war die Begeisterung wieder da. Am Ende ihrer langen Tour hatten sie Kanada, USA, Mexiko, Belize, Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua und Costa Rica gesehen.
"Kanadas Natur ist super. Und Guatemala ist so interessant, weil die Leute noch traditionell leben."
Einen Tipp haben die beiden für alle, die sich auf eine ähnliche Tour machen wollen: Ordnung muss sein. Ständig Sachen suchen nervt. "Unser Spruch und Running Gag war: Wo issn?", sagt Jan. "Man hat nur eine Kiste und findet die Sachen trotzdem nicht." Mit einem kleinen Anhänger und dem Plus an Platz, das sie dadurch ab Mexiko hatten, wurde es besser.
Dass sie das letzte Stück der Panamericana von Costa Rica bis Feuerland nicht mehr geschafft haben, findet Mona schon schade. Aber das Geld wurde irgendwann knapp: "Ab Panama kann man nicht mehr weiter fahren. Da muss man das Auto verschiffen, das ist teuer und kompliziert."
Seit zwei Jahren sind Mona und Jan wieder in Deutschland. Zwei Hunde haben sie von ihrer Reise mitgebracht. Und viele Erfahrungen. Auch diese, die Mona so formuliert: "Mal wieder alleine was zu machen, finde ich auch schön."