Smartphones oder Tablets zum Falten gibt es schon. Autos können wir bisher noch nicht falten. Angesichts des Platzmangels in Städten wäre das schon praktisch! Ein Start-Up aus Israel geht die Sache jetzt an. Die Produktion des faltbaren Autos soll in diesem Jahr an den Start gehen.

Ein bisschen kleiner als ein Smart, ziemlich schmal und zwei Sitze, die hintereinander angeordnet sind – so sieht das faltbare Auto aus. „Mich erinnern sie ein bisschen an diese Motorroller mit Dach“, sagt Deutschlandfunk Nova-Reporter Thomas Reintjes. Das Falten besteht eigentlich nur darin, dass dieses Auto seine Räder einziehen kann. Normalerweise stehen die seitlich hervor, damit das schmale Gefährt stabiler ist. Dann soll es 90 Kilometer pro Stunde fahren können, mit eingefalteten Rädern nur noch halb so schnell.

Falten heißt: Räder einziehen

Ein Problem löst diese Idee wirklich gut: das Parkplatzproblem. Die Autos sollen 75 Prozent weniger Platz verbrauchen und man soll sie auf kleineren Parkplätzen parken können.. etwa auf denen für Motorräder.

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Mehr Platz für alle in Innenstädten

"City Transformer" heißen die neuen Faltautos aus Israel. Die Vision dahinter: Es gibt mehr Platz für alle, wenn Autos weniger Platz wegnehmen. Ob das Minigefährt sich wirklich gut verkaufen wird, muss sich allerdings erst noch zeigen.

Denn: Der Transformer ist nicht der erste Faltauto-Versuch. 2017 beispielsweise wurde in Tokio schon mal ein Faltauto vorgestellt. Das konnte sich nicht schmaler, sondern kürzer machen. 2018 sollte die Straßenzulassung kommen, so hatte es die Firma bei der Vorstellung versprochen. "Danach hat man nie wieder etwas davon gehört", erzählt Thomas Reintjes.

"Das ist nichts Ungewöhnliches für Firmen, die Faltautos herstellen wollen. – Die verschwinden gerne mal."
Thomas Reintjes, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Forschende am MIT, dem Massachusetts Institute of Technology, haben jahrelang am City Car gearbeitet. Das konnte sich auch verkürzen, indem es sich ineinanderschieben ließ. So sollte es dann quer zum Bordstein parken. Ein spanisches Unternehmen wollte das Auto unter dem Namen Hiriko bauent. Im Januar 2012 gab es dann eine Präsentation in Brüssel, bei der der damalige Kommissionspräsident José Manuel Barroso Hiriko als Erfolgsprojekt und soziale Innovation vorgestellt hat. Das war allerdings vor acht Jahren. Und Hirikos sucht man auf den Straßen bislang vergeblich.

Aus Begeisterung wurde: Nichts

"Es kann sein, dass diese alten Modelle Earth 1 und Hiriko ihrer Zeit voraus waren. Dass die Technik einfach noch nicht weit genug war."
Thomas Reintjes, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Obwohl die internationale Presse begeistert war, die Deutsche Bahn Interesse gezeigt hat und es 20 Millionen Euro Anschubfinanzierung vor allem von der EU gab, ist das Projekt gescheitert: Ein ehemaliger Mitarbeiter erzählte der Presse, dass das Auto bei der Präsentation in Brüssel mit Klettverschlüssen und Sekundenkleber zusammengehalten worden sei. 2016 wurden die Manager des Unternehmens in Spanien angeklagt. Und das war es dann für dieses Faltauto, das alle Parkplatzprobleme lösen sollte.

Shownotes
Parkplatzproblem
Faltbares Auto könnte auf die Straßen kommen
vom 28. Januar 2020
Moderation: 
Jenni Gärtner
Gesprächspartner: 
Thomas Reintjes, Deutschlandfunk Nova