Glyphosat ist weltweit der Unkrautvernichter Nummer eins. Wahrscheinlich krebserregend. Und jetzt in Muttermilch nachgewiesen. Ein alter Streit nimmt wieder Fahrt auf.
Glyphosat ist hoch umstritten. Die einen sagen: Superzeug, alles sicher. Die anderen sagen: krebserregend. Und das Mittel ist überall. Deutsche Bauern spritzen es auf ihre Felder. Baumärkte bieten den Unkrautvernichter für zu Hause an. Eine Studie der Grünen zeigt, dass Muttermilch Glyphosat enthält. Sie bietet einen ersten Überblick. Immerhin 16 Proben aus verschiedenen Bundesländern haben Wissenschaftler von stillenden Müttern gesammelt.
Glyphosat war in allen Proben enthalten
Die Konzentrationen lagen über den erlaubten Werten für Trinkwasser. Das heißt, die Babys der Mütter trinken es mit. Wie es in die Frauen gelangt ist, weiß noch niemand genau. Ob über Nahrung oder die Luft.
Eine Agentur der Weltgesundheitsorganisation WHO erklärte im März, dass der Unkrautvernichter "wahrscheinlich krebserregend" sei. In Deutschland hat das Bundesamt für Risikobewertung erst mal keine Bedenken.
"In Südamerika zum Beispiel, da gibt es Dörfer am Rande von großen Anbauflächen, wo es massive Gesundheits-Schäden gibt."
Also alles sicher bei uns? Das bleibt erst mal unklar. Was Deutschland darüber denkt, ist aber nicht ganz unwichtig. Denn wir sind diejenigen, die hauptsächlich darüber bestimmen, ob Glyphosat weiter in der ganzen EU zugelassen bleibt. Das muss dieses Jahr neu beschlossen werden. Und die Grünen kämpfen jetzt dafür, dass es verboten wird.
Mehr Infos dazu:
- Fragen und Antworten zur gesundheitlichen Bewertung von Glyphosat | Bundesinstitut für Risikobewertung
- Die wichtigsten rechtlichen Regelungen im Pflanzenschutz | Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft