Bei Weltraum-Missionen gilt: Organismen dürfen nicht versehentlich auf Planeten gebracht und anderes herum auch nicht zur Erde mitgenommen werden.

Raumfahrt-Missionen - beispielsweise um den Mars zu erforschen - kosten mehrere Hundert Millionen Dollar. Dieses Geld wäre verschwendet, wenn wir auf dem Mars Organismen finden würden, die wir unabsichtlich selbst dort hingebracht haben. 

Um zu gewährleisten, dass im All "alles sauber abläuft", wurden 1967 im Weltraumvertrag Richtlinien dafür festgelegt. Zurzeit hat die Nasa die Stelle eines Planetary Protection Officers ausgeschrieben, der dafür sorgt, dass diese Regeln eingehalten werden. 

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"Verschmutzung" kann in beide Richtungen geschehen

Egal, ob Satelliten in Umlaufbahnen gebracht werden oder ein Rover auf einem platziert wird - die Richtlinien für Planetary Protection sind dieselben. Keine Organismen oder Moleküle sollen ungewollt auf Planeten gelangen und auch nicht von dort auf die Erde gebracht werden. 

Astronomen sprechen von Vorwärts-Kontamination, wenn wir andere Planeten "verschmutzen" und Rückwärts-Kontamination, wenn wir extraterrestrische Lebensformen und Moleküle versehentlich auf die Erde mitbringen. 

"Die Richtlinien für Planetary Protection sind nicht etabliert worden, um die Himmelskörper zu schützen, sondern wissenschaftliche Untersuchungen, die wir auf den Himmelskörpern machen wollen."
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"Die Reinigung umfasst aggressive Prozesse - das muss schon im Design berücksichtigt werden."

Dass die Raumfahrzeuge möglichst rein sein müssen, wird schon im Designprozess beachtet. Die einzelnen Teile müssen gereinigt oder sogar sterilisiert werden können. 

Rein, reiner, steril

Der Zusammenbau von Satelliten erfolgt beispielsweise in "sehr reinen Reinräumen", sagt Gerhard Kminek, der Planetary Protection Officer bei der Weltraumagentur ESA ist. Bei Flugsystemen sind die Reinräume sogar noch etwas reiner. 

"100 prozentige Sterilität ist für die meisten Teile des Satelliten gar nicht notwendig - es muss nur, von der biologischen Seite her, sehr rein sein."
Gerhard Kminek, Europäische Weltraumagentur ESA

Der Zusammenbau, verschiedene Tests und die Startvorbereitungen werden alle unter diesen Bedingungen durchgeführt. Hinzukommen noch 3.000 bis 5.000 biologische Tests. 

Nur die Geräte, mit denen nach extraterrestrischem Leben gesucht wird, müssen noch reiner sein, deswegen werden sie in sterilen Glasboxen zusammengebaut. Weltraumtechniker können nur mit fest angebrachten Handschuhen in diese Boxen greifen.

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Shownotes
Planetary Protection Officer
Die Nasa sucht einen Planeten-Beschützer
vom 04. August 2017
Moderator: 
Ralph Günther
Gesprächspartner: 
Gerhard Kminek, Europäische Weltraumagentur ESA