Traumata haben viele Ursachen. Eine posttraumatische Belastungsstörung kann die Folge sein. Posttraumatisches Wachstum bedeutet, diese Erfahrung ins Positive zu wenden. Diese Achtsam-Sendung zeigt, wie es geht.

Wir kennen wahrscheinlich alle die posttraumatische Belastungsstörung. Das ist, wenn wir an Krisen und Trauma kaputtgehen oder jahrelang leiden. Aber es gibt auch das Gegenteil - an Krisen wachsen. Und das, obwohl man ein Trauma hat. Ja, das geht.

Wachsen an der Bewältigung

Die Bezeichnung dafür ist: Posttraumatisches Wachstum und das bezeichnet positive psychologische Veränderungen, die von Betroffenen als Ergebnis oder Folge des Bewältigungsprozesses von extrem belastenden Lebensereignissen berichtet werden. Sprich: Es geht ihnen besser als vor dem Trauma.

"Und da dachte ich, wegen der exorbitanten Dichte der Krisen derzeit wäre es vielleicht hilfreich, darüber zu sprechen, was das überhaupt ist und natürlich vor allem: wie man das erreichen kann im Alltag"
Diane Hielscher, Deutschlandfunk-Nova-Moderatorin

Menschen, die ein posttraumatisches Wachstum erlebt haben, schätzen danach das Leben mehr, sind dankbarer, akzeptieren die Ungerechtigkeit oder haben intensivere zwischenmenschliche Beziehungen.

Die Belastung bleibt

Manche sagen, dass es das Gegenteil von posttraumatischer Belastung sei, aber posttraumatisches Wachstum bedeutet nicht, dass die betroffene Person keine posttraumatische Belastung haben! Es bedeutet nur, dass Menschen, die in ihrem Leben ein Trauma oder einen Schicksalsschlag erlitten haben, auch daran wachsen können. Dass sie, wenn sie sich mit allem, was passiert ist, auseinandersetzen und sich um sich kümmern, gestärkt daraus hervorgehen können.

Unter anderem – und das mag banal klingen – geht es vor allem erst mal darum, sich um sich zu kümmern.

"Das mag banal klingen, aber körperliche Bewegung ist wichtig! Gesundes Essen, Schlaf – all diese Dinge. Oft kommen Patienten in meine Praxis, die sich um all das gar nicht kümmern."
Main Huong, Psychologin

Was können wir jeden Tag aktiv tun, um unsere Resilienz zu stärken? Welche Übungen, Bücher und Ideen gibt es dafür? All das besprechen wir in dieser Woche in Achtsam.

Ihr habt Anregungen, Ideen, Themenwünsche? Dann schreibt uns gern unter achtsam@deutschlandfunknova.de

Empfehlungen aus dem Beitrag:
  • Was uns nicht umbringt - Wie es Menschen gelingt, aus Schicksalsschlägen und traumatischen Erfahrungen gestärkt hervorzugehen von Stephen Joseph, 2015, Springer Spektrum.