Menschen, die für andere einstehen und sich einmischen, gelten als vertrauenswürdig.

Sich einmischen fällt vielen Menschen schwer, macht nur Ärger und selbst hat man nichts davon. Doch das stimmt nicht, sagen US-Forscher. Sie haben in zwei Experimenten festgestellt, dass die Einmischerin oder der Einmischer durchaus einen Vorteil durch ihre Intervention haben.

Im ersten Schritt haben die Wissenschaftler zunächst getestet, ob die Testperson ein Einmischer ist oder nicht, indem diese bei einem Tauschgeschäft entscheiden konnte, ob sie Geld zur Bestrafung einer Person einsetzt oder nicht, die sich als besonders egoistisch gezeigt hat. Im zweiten Schritt haben die Forscher untersucht, wie die Entscheidung der Testperson deren Image beeinflusst hat.

Win-Win-Situation

Erstes Resultat ist, dass die Einmischer als vertrauenswürdig bei den anderen Testpersonen gelten. Mit diesem Bonus gingen die Testpersonen in das zweite Experiment mit Zwei-Personen-Teams. Der erste Partner bekam Geld, davon konnte er dem zweiten etwas abgeben. Im Spiel wurde die Summe verdreifacht und dem zweiten Partner ausgezahlt. Der zweite konnte sich überlegen, ob er davon etwas an seinen ersten Partner abgibt. Wenn die ersten Partner, die zuerst Geld bekommen, selbst wählen lässt, wer mit ihnen im Team ist, wählen sie die Einmischer. Hintergedanke ist natürlich, dass der erste Partner damit rechnet, dass der Einmischer viel von der verdreifachten Summe abgibt. Und genau so haben die Einmischer auch gehandelt - eine Art Win-Win-Situation.

Helfen besser als bestrafen

Außerdem haben die Forscher untersucht, wenn der Einmischer nicht eine andere Person für ihren Egoismus bestraft, sondern einem Opfer durch das Einmischen hilft. Tatsächlich steigert das die Vertrauenswürdigkeit des Einmischers. Damit zahlt sich für die Einmischer aus, dass sie im ersten Moment eher einen Verlust oder Nachteil durch das Einmischen hinnehmen und später durch diesen Verzicht als vertrauenswürdige Person profitieren - Menschen, mit denen gerne im Team gearbeitet wird.

Shownotes
Psychologie
Einmischen lohnt sich
vom 25. Februar 2016
Moderator: 
Markus Dichmann
Gesprächspartnerin: 
Veronika von Borries, Wissensnachrichten