Die Corona-Pandemie hat unser Leben 2020 völlig durcheinandergewirbelt. Doch sie hat uns auch gezeigt, was alles möglich ist. Wie es ihnen ergangen ist, haben uns Jules, Maurice und Payam erzählt.
Mit Julia Kremer aka JulesSchönwild haben wir im September über die Diskriminierung dicker Menschen und über ihre Ambitionen, die neue Miss Germany zu werden, gesprochen. Damals war sie noch unter den letzten 160 im Rennen um den Titel, jetzt ist sie die aktuelle Miss Hamburg und damit im Finale der Top 16.
"Ich habe das erste Mal das Gefühl, dass mir die Leute zuhören und mich verstehen wollen."
Wir leben in einer diversen Gesellschaft. Dass viele Menschen das auch nach und nach sehen und verstehen würden, liege auch an der Corona-Pandemie, meint Jules. Corona habe uns geerdet, uns wachgerüttelt und und bewusst werden lassen, dass sich Dingen verändern müssen. Wie sich Jules für einen gesellschaftlichen Wandel einsetzt, und was sie 2020 sonst noch erreicht hat, das erfahrt ihr im Podcast.
Wir sind an 2020 gewachsen
Maurice lebt eigentlich in einer kleinen Dreier-WG – doch während der Corona-Pandemie kamen seine Freundin aus Mailand und ein Kumpel seines Mitbewohners aus Barcelona mit dazu. Als wir im April mit ihm sprachen, machte es ihn ganz schön zu schaffen, dass er seit Wochen keine Zeit mehr für sich hatte. Denn dem Filmstudenten saß eine Deadline für ein Drehbuch im Nacken.
"Es wäre damals wahrscheinlich alles nicht so tragisch gewesen, wenn ich nicht die Deadline gehabt hätte."
Inzwischen konnte Maurice seinen Film drehen. Das lag zum einen daran, dass seine Freundin aus der WG und zu ihren Eltern zog. Zum anderen konnten in den Sommermonaten unter strengen Corona-Auflagen für einige Zeit Filme produziert werden. Mit dem Ergebnis seiner Arbeit ist Maurice nun sehr zufrieden, auch wenn er seine ursprüngliche Idee wegen des Virus verwerfen musste. Mit seiner Freundin führt er weiterhin eine glückliche Beziehung.
Payam hat wegen Corona seine Arbeit verloren
Die Corona-Pandemie hat in diesem Jahr nicht nur für Maurice sondern für uns alle so einiges durcheinandergebracht. Menschen haben durch das Virus auch ihren Job verloren. So erging es Payam, der als Flugbegleiter bei Germanwings arbeitete. Als wir im Juni mit ihm gesprochen haben, konnte er schon seit Monaten nicht fliegen.
Payam hat die Situation hart getroffen, im Januar wird er seine Kündigung bekommen, noch bis April bekommt er sein Grundgehalt. Dass eine Pandemie nun schuld an seinem Jobende hat, beruhige ihn einerseits, weil er wisse, dass er nichts falsch gemacht habe. Andrerseits sehne er sich nach der "guten alten Zeit" zurück.
"Wenn man einmal Kerosin im Blut hat, dann hat man immer Kerosin im Blut."
Payam bezeichnet sich selbst als Flieger mit "Herz und Seele". Deshalb bewirbt er sich weiterhin in diesem Bereich, sagt aber auch, dass er sich nach Alternativen umschaut. Für die Zukunft wünscht er sich, dass er irgendwann wieder an Board eines Flugzeugs arbeiten kann, denn den Start einer Maschine vermisst er am meisten.
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