Als Künstlerin hat Katja von Helldorf einen großen Bedarf an Material - und meist wenig Geld. Mit diesem Problem ist die Belgierin in Berlin nicht allein und hat aus der Not ein Geschäft gemacht. Sie gründete mit einer Freundin die Material-Mafia - ein Netzwerk für Müll.
Die Material-Mafia vermittelt aber nicht nur Müll, Katja von Helldorf zeigt in der Werkstatt für Experimente, welche neuen Dinge aus vermeintlichem Müll entstehen können.
"Wir sind ein bisschen wie so ein Second-Hand-Baumarkt oder Künstlerbedarfladen. Das heißt, es kann wirklich alles mögliche sein: von Einrichtung für die Wohnung, Hochbetten, Stühle bis hin zu Bühnenbild, Leinwände, Bewässerungssystem oder Hochbeete."
Für die Vermittlung des Mülls vom Entsorger zum Bezieher erheben die Müll-Händlerinnen eine Gebühr, mit der sie beispielsweise die Transportkosten finanzieren. Die beiden bieten aber auch Workshops und Kurse, unter anderem für Schulklassen, an, um die Menschen für eine Weiterverwertung ihres Mülls zu sensibilisieren. Für die Müllvermittlung haben sie eine Online-Plattform gegründet, über die Müll oder viel mehr Material recherchiert werden kann:
"Wir wollen ein System aufbauen, das ein ständig verfügbares Archiv ist für die Materialien, dass die Leute online suchen können und erfragen können, was verfügbar ist."