Vor allem im Januar wollen viele abnehmen. Aus gesundheitlichen Gründen kann es für einige auch sinnvoll sein, mit Sport oder Diät das Gewicht etwas zu reduzieren. Wie sehr dann die Kilos schmelzen, verrät dabei die Waage. Es gibt Faktoren, die das Wiegen beeinflussen.
Wenn ihr euer Gewicht richtig messen wollt, dann solltet ihr beim Wiegen einiges beachten. Erst Mal die Basics:
- Wiegt euch am besten morgens, nackt und nüchtern, also ohne etwas im Bauch.
- Auch eure Blase und euer Darm sollten leer sein.
- Wichtig für vergleichbare Ergebnisse sind außerdem Regelmäßigkeit und Konsistenz.
Aus verschiedenen Studien wissen wir, erzählt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Julia Demann, dass Menschen, die sich täglich wiegen, im Schnitt mehr abnehmen, als Leute, die sich nicht so häufig wiegen.
Das funktioniert aber offenbar nur, erklärt sie weiter, wenn ihr es immer gleich macht und wenn ihr kleinere Schwankungen einordnen könnt – etwa, wenn ihr am Abend vorher besonders viel gegessen habt. Wenn ihr das nicht schafft, dann könnte es für euch sinnvoller sein, einen festen Wiegetag in der Woche festzulegen.
Häufiger Grund für Schwankungen des Gewichts: Wasser
Wenn es - scheinbar - mal ganz schnell geht mit dem Abnehmen und dann wieder ganz langsam, ärgert euch nicht! Das können ganz normale Schwankungen sein. In dieser Studie aus den USA, die 2017 in der Fachzeitschrift Physiological Reports veröffentlicht wurde, zeigen die Forschenden etwa, dass Schwankungen von ein bis zwei Kilo bei gleichbleibendem Verhalten völlig normal sind.
Meistens haben solche Differenzen etwas mit dem Wasser in eurem Körper zu tun, sagt Julia. Wenn ihr zu viel Salz gegessen, sorgt das Salz dafür, dass euer Körper Wasser zurückhält – das können dann ein paar 100 Gramm mehr auf der Waage sein.
Wenn ihr wenig getrunken oder in der Nacht viel geschwitzt, etwa weil es im Schlafzimmer zu warm war, seid ihr wiederum am nächsten Tag etwas leichter. Und auch der Menstruationszyklus spielt eine Rolle.
"Das können vor der Periode schon mal zwei Kilo mehr sein als danach, weil das Gewebe dann einfach durchlässiger für Flüssigkeiten ist und so mehr Wasser eingelagert wird."
Und es gibt noch mehr Faktoren, die das Wiege-Ergebnis verfälschen können. Dazu gehören auch die Waagen selbst. Die sind nämlich alle ein kleines bisschen unterschiedlich kalibriert. Gut möglich, dass die Waage zu Hause ein etwas anderes Gewicht als die Waage im Fitnessstudio anzeigt. Also: am besten immer auf dieselbe Waage steigen.
Außerdem solltet ihr darauf achten, dass die Waage auf einem möglichst ebenen Untergrund steht, um präzise messen zu können – Fliesen sind etwa besser als Teppich.
Muskeln wiegen mehr als Fett
Wenn sich euer Gewicht trotz aller Mühen nicht verändert, muss das auch nicht heißen, dass eure Anstrengungen nicht fruchten. Gut möglich, ihr habt zwar Fett verloren, dabei aber Muskeln aufgebaut. Die wiegen nämlich mehr als Fett. Gewicht ist also nicht alles!
Wie sich euer Körper zusammensetzt, sollen Körperanalyse-Waagen zeigen können. "Allerdings sind die, die man so zu Hause hat, nicht so wahnsinnig genau", sagt unsere Reporterin, "denn die schickt Stromimpulse, die den unterschiedlichen Widerstand von Fett, Wasser und Muskeln messen, nur durch die Beine."
Häufiges Wiegen als mögliches Gesundheitsrisiko
Es gibt auch Untersuchungen dazu, ob häufiges Wiegen Auswirkungen auf unsere Psyche hat. Bisher lässt sich noch nicht gesichert sagen, wie groß das Risiko ist, dadurch zum Beispiel eine Essstörung zu entwickeln.
Wenn ihr merkt, ihr habt Angst vor der Waage oder rutscht in ein ungesundes Verhältnis zu eurem Körper, solltet ihr damit auf jeden Fall vorsichtig sein. Das gilt vor allem auch für Menschen, die bereits eine Essstörung haben oder hatten.