Ein Mann isst in Wien einen Döner, schüttet noch ein bisschen Cola nach und rülpst. Kann passieren. Ein Polizist verpasst ihm eine 70-Euro-Strafe. Höchste Zeit sich dem heißen Luftausstoß kulturhistorisch zu nähern.

Edin Mehic, der wegen Rülpsens auf dem Wiener Prater zu 70 Euro Bußgeld verdonnert wurde, fühlt sich zu Unrecht getadelt. In der Strafverfügung heißt es, er habe den öffentlichen Anstand verletzt. Jetzt will er gegen den Bescheid vorgehen.

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Weltmeister im Rülpsen

Dabei kann Rülpsen auch Sport sein. Tim Janus hält den Weltrekord für den längsten Rülpser - mit 18,1 Sekunden am Stück. Und er ist ehrgeizig: Beim nächsten Mal möchte er noch länger rülpsen.

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Außer bei Weltmeisterschaften ist diese Art Ausstoß in westlichen Breiten aber nicht besonders angesehen. Das war mal anders. Medizinhistoriker Wolfgang Eckart erklärt: "Das Rülpsen, wie in einigen ozeanischen Ethnien oder auch in Südamerika, gehört zu den Lautäußerungen, die signalisieren, dass es einem wohl geht."

"Wenn sich da ein Rülpser anbahnt, sollte man ihn nicht unterdrücken. Das ist eine gesunde Äußerung des Körpers. Raus damit."

In China ist Rülpsen salonfähig

Im 18. Jahrhundert hatte Freiherr von Knigge den Deutschen den Spaß am Rülpsen verdorben. In der Mayakultur hingegen ist Rülpsen fast schon heilig: Dämonen ließen sich dadurch austreiben. In China ist es nach wie vor alltagsfähig, wie ARD-Korrespondent Steffen Wurzel bestätigt: "In der U-Bahn, im Taxi oder in Geschäften: Rülpsen, und zwar laut und deutlich, ist in China fast genauso normal, wie bei uns in Deutschland lautes Niesen."

"Besonders beim Essen ist es üblich, diverse Geräusche zu machen: von Schlürfen über Nase hochziehen bis eben zu Rülpsen."
ARD-Korrespondent Steffen Wurzel über das Rülpsen in China

Auf zum Rülps-Flashmob

Tipp für alle Wiener und Wienreisenden: Aus Solidarität soll am kommenden Samstag im Praterpark ein"Laut-Rülps-Flashmob" stattfinden.

Shownotes
Raus damit
Nicht Rülpsen ist auch keine Lösung
vom 23. Februar 2016
Moderator: 
Thilo Jahn
Reporter: 
Christian Schmitt, DRadio Wissen