Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt nicht mehr als fünf Gramm Salz pro Tag zu verzehren. Doch Forschende kommen in einer neuen Studie zu dem Ergebnis, dass selbst das zu viel ist.
Ein Ergebnis der neuen Studie: Ältere Studien, in denen Forschende sogar einen höheren Salzkonsum für unproblematisch halten, hätten methodische Fehler. Die Forschenden aus Großbritannien, Kanada und der USA warnen: Schon mehr als 3 Gramm Salz am Tag seien ungesund.
Der methodische Fehler: Studienteilnehmende müssten mehrmals über einen Tag hinweg Urinproben abgeben, um zu überprüfen, wie viel Salz sie aufgenommen haben. Weil diese Methode aufwendig und teuer sei, wurde sie nicht mehr angewandt, schreibt Studienautorin Feng He auf "The Conversation".
"Viel Salz ist in Fertiggerichte wie Tiefkühl-Pizza versteckt. Teilweise mehr als eine Tagesdosis."
Bei ihrer Untersuchung haben die Wissenschaftler knapp 3000 Menschen über mehrere Jahrzehnte untersucht. Ergebnis: Selbst bei nur drei Gramm Salz pro Tag bestehe ein direkter Zusammenhang zu einem höheren Sterberisiko. Im Schnitt essen Menschen weltweit laut Statistik etwa 10 Gramm Salz am Tag. In Deutschland nehmen Männer 10 und Frauen 8,4 Gramm Salz zu sich. 10 Gramm Salz, beziehungsweise Natriumchlorid, entsprechen ungefähr zwei gestrichenen Teelöffeln Salz.
"In Salami und geräucherter Schinken steckt viel Salz drin, aber auch in Käse: zum Beispiel in Halloumi, Feta, Gouda, Blauschimmelkäse sowie Gorgonzola oder in Parmesan. Es empfiehlt sich eher mal Mozzarella oder Hüttenkäse zu nehmen."
Gesundheitsexperten warnen seit Langem davor, dass wir zu viel Salz zu uns nehmen. Allein in einer Tiefkühl-Pizza können bis zu 8 Gramm Salz enthalten sein. Viel Salz führe zu höherem Blutdruck, der wiederum das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinfarkte, Herzversagen und Schlaganfälle erhöhe.
Schmackhafte Alternativen zu Salz
Die gute Nachricht: Wir können uns an weniger Salz im Essen gewöhnen. Anfangs wird uns das salzärmere Essen fade schmecken, aber es gibt viele leckere Alternativen zu Salz, die unseren Gericht Pep verleihen können.
Bestens eignen sich Gewürze wie Paprika, Kurkuma, Curry, Chili und Muskat für Tomatensauce. Frische Kräuter wie Petersilie, Thymian oder Rosmarin können das fehlende Salz geschmacklich ausgleichen. Liebstöckel, auch Maggikraut genannt, und Koriander sind geschmacklich stark genauso wie Knoblauch.
Unsere Empfehlung
Unsere Reporterin Anne Preger schwört hingegen auf frischen Zitronensaft oder einen winzigen Schuss Weißwein-Essig. Das schmeckt Anne so gut, dass sie das fehlende Salz gar nicht vermisst. Und Pellkartoffeln sind mit einem guten Olivenöl, Rosmarin oder Thymian so lecker, dass man eigentlich auch nicht mehr salzen muss, damit es mundet.