Himalayasalz, Persiensalz, Fleur de Sel klingen alle ziemlich toll. Aber sie sind überhaupt nicht gesünder als das schnöde, billige Kochsalz. Auch wenn die Hersteller genau das gerne behaupten.

Zum Verschenken machen sich die teuren Spezialsalze ganz gut und wir verfeinern auch gerne unser Essen damit. Aber trotz ihrer klingenden Namen und ihrer fernen Herkunft sind Salze wie Bambussalz oder Hawaiisalz nicht besser als das billige Salz aus dem Supermarkt. Jedenfalls wenn es um die Gesundheit geht.

150 mal so teuer wie normales Salz

Das Schweizer Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen hat 25 Salze getestet und kommt zu dem Schluss: Die gewöhnlichen Speisesalze für 20 Cent das halbe Kilo sind besser! Zum Vergleich: Die gleiche Packung des schwefelhaltigen indischen Kala-Namak-Salzes kostet bis zu 30 Euro.

"Die herkömmlichen Salze enthalten mehr Jod und weniger unerwünschte Stoffe wie Aluminium, Nickel oder Arsen."
Lilian Bruggmann, Schweizer Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen

"Wir empfehlen den Gebrauch von jodiertem Speisesalz", sagt Lilian Bruggmann vom Schweizer Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen " Oft werden die Spezialsalze als natürlicher bezeichnet und sollen besonders gut für die Gesundheit und wichtig für die Ernährung sein - das wollten die Tester vom Bundesamt genauer wissen und haben sich die Inhaltsstoffe angesehen. Sie haben festgestellt: Die untersuchten Salze enthalten weniger Jod, dafür aber mehr Aluminium, Nickel oder Arsen.

Arsen im Salz ist nicht schön, aber ungefährlich

Arsen klingt erstmal ziemlich schlimm, entsprechend hoch dosiert ist es ein tödliches Gift. "Aber von einer Prise Hawaiisalz auf dem Frühstücksei sterben wir nicht", erklärt DRadio-Wissen-Reporter Martin Schütz. "Diese unerwünschten Zusatzstoffe sind so niedrig dosiert, dass sie absolut ungefährlich sind." In Steinsalzen sind solche Stoffe ganz natürlich mit enthalten.

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"Wir empfehlen den Gebrauch von jodiertem Speisesalz", sagt Lilian Bruggmann vom Schweizer Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen "Das ist ganz wichtig." Denn die Schilddrüse benötigt Jod für die Hormonausschüttung.

Bleibt die Frage nach dem Geschmack: Fürs Nudelwasser und für die Suppe passt das Speisesalz natürlich ganz gut. "Aber an ein Steak zum Beispiel kommt bei mir nur noch Fleur de Sel drauf", sagt DRadio-Wissen-Reporter Martin Schütz. "Ich finde, das schmeckt dann auch besser." Übertreiben sollten wir es aber weder mit dem einen noch dem anderen Salz: Zu viel Salz schadet dem Herzen und dem Kreislauf.

"Ich finde Spezialsalze gut. Das mag aber psychisch bedingt sein, dass ich denke 'Das war teuer, das muss jetzt besser sein!'."
Martin Schütz, DRadio Wissen
Shownotes
Salz
In teuren Spezialsalzen ist Arsen und Aluminium
vom 29. November 2016
Moderatorin: 
Diane Hielscher
Gesprächspartner: 
Martin Schütz, DRadio Wissen