Fentanyl ist ein sehr starkes Schmerzmittel und ein Stoff, der vielen Ärzten und Drogenexperten Sorgen macht. Zwei Fentanyl-Derivate will die EU-Kommission jetzt verbieten.
Fentanyl war ein großes Thema, als der Sänger Prince an einer Überdosis von diesem Stoff starb. Aber auch zwei Abkömmlinge, die chemisch etwas verändert sind, können gefährlich werden. Diese beiden Abwandlungen wirken noch deutlich stärker als Fentanyl und sollen jetzt europaweit verboten werden, wenn denn die 28 Mitgliedsländer so entscheiden.
"Die Stoffe können sehr leicht zum Atemstillstand führen und sie werden seit letztem Sommer mit mehreren Todesfällen in Verbindung gebracht."
Die beiden Stoffe gehören zu den so genannten neuen psychoaktiven Substanzen, die auch als Drogen genutzt werden. Die Entwicklung von solchen Substanzen zu Designerdrogen geht sehr schnell. Dabei müssen die Hersteller chemisch oft nur ein bisschen am Stoff verändern, dann fällt dieser schon nicht mehr unter ein Verbot. Die Behörden und Gesetze kommen dann oft gar nicht hinterher, diese Substanzen zu analysieren und zu verbieten. Und das, auch wenn die EU inzwischen da einiges auf den Weg gebracht hat, dass Verbote schneller umgesetzt werden können.
Produzenten im Ausland
Der Großteil von diesen Fentanyl-Abkömmlingen wird in China und Indien produziert. Die Drogen werden dann in kleinen Mengen übers Internet oder Darknet verkauft. Hier Verbote durchzusetzen, ist natürlich sehr schwierig.
"In den USA hat sich gezeigt, dass die Verschreibung als Schmerzmedikament oft viel zu lax gehandhabt wurde."
Fentanyl ist als Schmerzmedikament zugelassen und wird in der Medizin eingesetzt, um Menschen mit schwersten Schmerzen zu behandeln, weil es deutlich stärker wirkt als Morphin. Das führt dazu, dass es als Droge missbraucht werden kann und sehr abhängig macht.
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