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Mehr Muskeln für die Schwimmerinnen, fordert der Bundestrainer. Ein Schwimmmediziner bestätigt: Wer mehr Kraft hat, schwimmt auch schneller. Man darf es aber nicht übertreiben.

Der Chef-Bundestrainer der Schwimmer, Henning Lambertz, hat gesagt: Die deutschen Leistungsschwimmerinnen sehen aus wie kleine, dünne Models, aber nicht wie Sportlerinnen. Es fehlt ihnen an Muskelmasse.

Zwar sei die Technik das wichtigste Kriterium für erfolgreiches Schwimmen, sagt Gerald Lutz, Sportmediziner am Olympiastützpunkt Erfurt, Disziplin Schwimmen. Doch besonders für die kurzen Distanzen wie 50 oder 100 Meter Freistil spielt auch die Kraft eine große Rolle.

Nicht zu sehr aufpumpen

Die Schwimmer müssen viel Kraft aufwenden, um das Wasser verdrängen zu können und Vortrieb zu haben. Aber, so sei auch die Aussage des Bundestrainers zu interpretieren, sagt Gerald Lutz: In der Weltspitze genüge es nicht mehr, entweder eine gute Technik oder eine hohe Muskelkraft zu haben - vielmehr sei beides gefordert, um mithalten zu können.

Bis zu den Olympischen Spielen, Muskeln aufzubauen, sei eigentlich einfach, sagt Gerald Lutz. Allerdings darf der Muskelaufbau nur behutsam erfolgen, weil sonst zum Beispiel Sehnen überlastet werden und die Koordination leiden könnte. Wer sich aufpumpt mit Muskeln, wird am Ende wahrscheinlich die Bewegungen nicht mehr präzise ausführen können - und dann doch wieder langsamer sein.

Shownotes
Olympia-Schwimmerinnen
Mehr Muskeln, bitte!
vom 19. Mai 2016
Moderator: 
Thilo Jahn
Gesprächspartner: 
Gerald Lutz