Im Mai 2016 fuhr ein Fahrer auf einem Highway in den USA mit seinem Tesla ungebremst in einen LKW. Untersuchungen haben ergeben, dass er selbst schuld ist und nicht der Autopilot.

Der Unfall mit dem selbstfahrenden Auto der Marke Tesla im vergangenen Jahr hat die Diskussionen um das Advanced Driver Assistance System, einem Fahrer-Assistenz-System, angefacht. Wie sicher ist das System im realen Straßenverkehr? Das automatische Bremssystem hätte den Wagen stoppen müssen. Nur: Weil ein Autopilot in einem Fahrzeug eingebaut ist, heißt das nicht, dass der Fahrer den Straßenverkehr überhaupt nicht mehr beachten muss.

Autopilot ist nur Assistent

Ganz im Gegenteil ist der Fahrer immer und zu jeder Zeit verantwortlich dafür, wie sich sein Fahrzeug im Verkehr bewegt. Sich einfach ins Auto zu setzen, Autopilot einstellen und Filmchen gucken, ist nicht erlaubt. Die Behörde für Straßen-und Verkehrssicherheit schreibt in ihrem Report, dass der Fahrer bei den Licht-, Wetter- und Straßenverhältnissen an dem Tag den LKW mindestens sieben Sekunden lang hätte sehen müssen. Also genug Zeit, um einzugreifen und den Wagen zu stoppen. Weil der Fahrer das nicht gemacht hat, geht die Behörden davon aus, dass er überhaupt nicht mehr auf die Straße geachtet hat.

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Bleibt die Frage: Warum hat das Auto nicht automatisch gestoppt? Der Autopilot ist eine Kombination aus automatischen Steuerungs- und Assistenzsystemen, die es heute schon in Fahrzeugen gibt wie Tempomat, GPS, Spurhalter oder Bremssystem. Das Bremssystem reagiert, sobald ein gewisser Abstand zum vorderen Fahrzeug nicht mehr eingehalten wird. Es verhindert aber keine Zusammenstöße mit Fahrzeugen, die plötzlich die Fahrbahn queren oder plötzlich die Richtung ändern. Das überfordert die Sensoren und die Programme. Tesla hat seine Kunden vor dieser Art von Unfällen gewarnt und schreibt in der Betriebsanleitung, dass der Fahrer immer bereit sein muss, einzugreifen.

Fazit der Behörde:

Tesla hat seine Kunden informiert und gewarnt, die Systeme haben alle korrekt funktioniert. Der Fahrer dagegen hat das Risiko falsch eingeschätzt, sich blind auf den Autopiloten verlassen und den Verkehr nicht mehr beobachtet. Deshalb trägt er die Schuld.

Nach dem Unfall hat Tesla ein Software-Update herausgebracht, dass die Fahrer stärker kontrolliert und sie zwingt, auf den Verkehr zu achten. Sobald das Fahrzeug feststellt, dass der Fahrer nicht mehr auf den Verkehr achtet, gibt es ein Warnsignal. Ignoriert der Fahrer dieses Signal, verlangsamt das Auto die Fahrt und der Autopilot schaltet sich ab. Bis zum Ende der Fahrt lässt er sich nicht mehr einschalten, der Fahrer muss also selbst fahren.

Shownotes
Selbstfahrende Autos
Fahrer selbst schuld an tödlichem Unfall
vom 20. Januar 2017
Moderator: 
Paulus Müller
Gesprächspartnerin: 
Veronika von Borries, DRadio Wissen