Weil bei Serien-Anthologien von Staffel zu Staffel schon mal die komplette Besetzung oder auch der Schauplatz gewechselt wird, können Zuschauer ohne Vorkenntnisse jederzeit einsteigen.
Normalerweise soll sich der Zuschauer mit den Protagonisten identifizieren, an dessen Problemen teilhaben, mitfiebern und an den Lösungen interessiert sein. So binden Fernsehproduzenten Zuschauer an ihre Serien. Bei den seriellen TV-Anthologien funktioniert das nicht, hier werden Schauspieler ausgetauscht und auch die Orte schon mal verändert, an denen die Handlung spielt.
"Die Anthologieserie setzt sehr stark auf Diversität, das ist ihr Reiz, aber natürlich auch eine gewisse Gefahr der Beliebigkeit."
Für die Produzenten hat die Anthologie den Vorteil, zunächst eine Staffel zu produzieren und deren Erfolg abzuwarten, bevor mit der nächsten Staffel in Produktion gegangen wird. Für "True-Detective"-Produzenten Nic Pizzolatto hat die Anthologieproduktion den Vorteil, den Erzählbogen komplett von Anfang bis Ende zu spannen:
"Ich bin Romanautor, ich mag es, wenn etwas zu Ende geht. Fernsehserien fehlt aber der beendende dritte Akt. Erst wenn die Serie abgesetzt wird, erfinden sie schnell einen. Ich wollte eine Geschichte mit Anfang, Mitte und Ende erzählen. und am Ende zu sehen, ob die Staffel fortgesetzt wird."
Während die TV-Serie von Staffel zu Staffel eine Fortsetzungsgeschichte erzählt, hat die Staffel innerhalb der Anthologie einen Anfang und ein Ende.
"Diese Möglichkeit komplett, sich neu zu entwerfen, darin liegt meines Erachtens der Reiz des Anthologieformats."