In intimen Momenten die richtigen Worte zu finden, ist oft gar nicht so einfach. Das Computerspiel "Don't Make Love" und auch das Kartenspiel "Consentacle" drehen sich um genau diese Kommunikation vor und während dem Sex.
Deutschlandfunk-Nova-Games-Expertin Jana Reinhardt fand Computerspiel-Sex lange alles andere als sexy. Vor allem in alten Spielen, etwa im "Hot Coffee Mod" von GTA: San Andreas seien das steif animierte 3-D-Körper gewesen, die sich "ungelenk verrenken und eher gruselig aussehen".
In neueren Spielen sähen die Sexszenen aber immerhin realistischer aus. Für das Rollenspiel "Witcher 3" etwa hätten die Schauspieler schon mal 16 Stunden im Studio gestanden, um für die Spielfiguren Sexszenen mit Motion Capturing aufzunehmen, damit die Spieler Sex auf einem Einhorn haben können.
Der Blick auf Sex in Computerspielen zeigt aber auch: Man hat als Spieler kaum Einfluss. Nach dem Klick auf die Dialogoption "Ja, Sex jetzt" läuft die Szene meistens passiv ab.
"Sex ist in Spielen immer noch ein Gimmick oder ein Fanservice, um die Spielfiguren nackt zu sehen."
Das Computerspiel Don't Make Love von Maggese und das Kartenspiel Consentacle von Naomi Clark sind da anders, sagt Jana. Sie handeln zwar von Sex, sind aber nicht supererotisch und zeigen auch keine nackten Figuren.
"Don't Make Love"
In dem Computerspiel geht es um das erste Mal zwischen zwei Partnern – und die Unsicherheit, die beide vor dieser ganz besonderen Situation haben. Das Besondere: Das Paar, um das es geht, sind zwei Gottesanbeterinnen. Das bedeutet, die zwei verliebten Insekten haben ein grundsätzliches Problem: Sie dürfen eigentlich keinen Sex miteinander haben - denn eine der Gottesanbeterinnen könnte die andere während der Paarung auffressen.
"Das Spiel hat viele Enden und Möglichkeiten, je nachdem, wen du spielst."
"Consentacle"
In dem völlig analogen Kartenspiel für zwei Spieler geht es darum, sich gegenseitig abzustimmen, was man möchte – verbal und non-verbal – und dass beide möglichst befriedigt aus dem Spiel gehen. Einer spielt das Mädchen KIT und der andere das Alien DUP. Das Spiel greift dabei eine klassische, japanische Erotikfantasie auf: die Frau, die von einem Tentakelmonster sexuell befriedigt wird.
Deshalb hat Naomi Clark, die selbst Halbjapanerin ist, diese zwei Figuren zu Charakteren ihres Spiels gemacht. In "Consentacle" - daher auch der Titel - geht es um sexual consent, also um einvernehmlichen Sex und Kommunikation.
"Ich würde fast so weit gehen, dass beide Spiele uns beibringen können, wie wir alle besser über Sex und unsere Gefühle reden."
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