Eine Software hat im Spiel "Go" das erste von fünf Spielen gegen einen Menschen gewonnen. Das ist bemerkenswert - Go galt bisher als zu komplex, als dass ein Computer darin erfolgreich sein konnte.

Es war einer der letzten Wettkämpfe, den die Menschen gegen Computer für sich entscheiden konnten. Im Schach hat der weltbeste Spieler schon lange keine Chance mehr gegen einen Schachcomputer. Im asiatischen Brettspiel Go war das bisher anders. Das Spiel gilt als vielfach komplexer als Schach - Computerprogramme konnten daher menschliche Spieler auch nicht besiegen.

Seit heute Morgen (09.03.) ist das anders. Die Software Alpho Go einer Tochterfirma von Google hat im ersten von fünf Spielen einen der weltbesten Go-Spieler, der Koreaner Lee Sedol, geschlagen.

Meilenstein in der Künstlichen Intelligenz

Go bietet sehr viel mehr Möglichkeiten der Spielzüge. Weil sie nicht komplett zu berechnen sind, müssen sich Spieler auch auf ihre Intuition verlassen - was für eine Software eigentlich nicht nachzuahmen ist. Auf einem üblichen Go-Brett mit der Größe 19x19 gibt es rund 2x10^170 gültige Spielpositionen. Zum Vergleich (der ziemlich hinkt): Die Anzahl der Protonen im sichtbaren Universum wird auf 10^80 geschätzt.

Es wird immer besser

Das Go-Programm von Google bedient sich einerseits an Methoden, die andere Go-Algorithmen auch schon zur Spielvorhersage verwenden. Andererseits verfolgt es das Prinzip von neuronalen Netzen aus dem menschlichen Gehirn. Die sind trainierbar. Das Go-Programm wird also je besser, mit desto mehr Go-Partien es gefüttert wird.

Shownotes
Go-Algorithmus
Maschine übernimmt letzte Bastion der Menschen
vom 09. März 2016
Moderator: 
Till Haase
Gesprächspartner: 
Michael Gessat, DRadio Wissen